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Was reinkommt, muss auch (fast) wieder raus

Die Wetterkritik des Monats - Juli 2016

Die nachfolgende doppelseitige Grafik in der Ausgabe 2 - Juli 2016 - des Magazins "forschungsfelder - Hier wächst Wissen" war doch etwas irritierend.

Scan

Zum besseren Erkennen der Beschriftung folgt hier der Scan besser aufgelöst (bitte anklicken).
Das genannte Magazin wird herausgegeben vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die fachliche Betreuung, Steuerung liegt beim BMEL-Referat L3, Strategische Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Protokoll.
Ich habe, um mit der Redaktion zum Thema ins Gespräch zu kommen, am 11.07.2016 folgende Email geschrieben (an redaktion@forschungsfelder.de):

Sehr geehrte Damen und Herren,
ein Vereinsmitglied hat mir das Heft 2 Juli 2016 des Magazins Forschungsfelder zur Verfügung gestellt. Ich muss sagen, die Grafik auf den Seiten 10/11 macht mich etwas ratlos. Was will uns der Künstler damit sagen? Wie der anthropogen verstärkte Treibhauseffekt funktioniert? Fachlich stimmt an diesem Bild recht wenig. Und für eine Bundesbehörde ist das u. E. suboptimal.
Es ist sicherlich nicht einfach, fachlich sauber den Treibhauseffekt zu erklären, wir haben für unsere neue Ausstellung auch viel und lange diskutiert.
Vier konkrete Punkte:
1) Thermisches (solares) Infrarot und sichtbares Licht, wenn das durch die Atmosphäre "rein kommt", muss der reflektierte Teil auch wieder raus können.
2) Auch ein Anteil des terrestrischen (langwelligen) Infrarots muss wieder raus dürfen, sonst würde sich die Erde ja unendlich aufheizen
3) Wasserdampf ist auch ein Treibhausgas.
4) Bei der Frage, "wie beeinflussen wir den Klimawandel", die ja als Unterüberschrift gewählt wurde, spielt in einem gewissen Anteil (der genaue Anteil wird derzeit in der Forschung abgeschätzt) auch die (weltweite) Änderung der Landnutzung eine Rolle. Nicht wahr?

Eine letzte Bemerkung 15 Monate später (3.11.2017): Es gab bisher keine Antwort. Zur Erinnerung: Der Untertitel des Magazins lautet: "Hier wächst Wissen".

Ravensburger liegt deutlich daneben

Die Wetterkritik des Monats - Mai 2016

Heute im Briefkasten gefunden (Dank für das anonyme Geschenk), aber schon 1998 bzw. 2000 verlegt oder gedruckt:
Die Ravensburger BIG COLLECTION über Wirbelstürme.

Scan, bearbeitet

Beim Durchblättern fiel mir sofort ein grober Fehler auf. Fahrenheit sei der Erfinder des Thermometers. Oje.
Fahrenheit hat großes Verdienst, aber der Erfinder des Thermometers ist er nicht. Siehe z.B. "Wikipedia" https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Gabriel_Fahrenheit. Thermometer und erst recht Thermoskope gab es schon wesentlich länger und Fahrenheit selbst hat ja zunächst auf die Thermometersubstanz Weingeist zurückgegriffen, ehe er ab etwa 1714 auch Quecksilber verwendete. Daniel Gabriel Fahrenheit (geboren 1686 in Danzig; gest. 1736) erfand somit das Quecksilberthermometer bzw. sorgte durch seine Kalibrierung und sein Herstellungsverfahren für eine allgemeine Anwendbarkeit.

Ob 15 oder 5 Milliarden, auf ein paar Jahre kommt es wohl nicht an

Die Wetterkritik des Monats - April 2016

Scan In einem Discounter wurde "Unsere Erde - Deine Erlebnisreise rund um den Planeten" für 4,99 EUR verkauft, davon dann angeblich 2 EUR für ein deutsches Bildungsprojekt. Ganz lobenswert und natürlich ein Kaufgrund (vielleicht Absicht?).

Der Inhalt ist dann nicht mehr so lobenswert.

Ein Beispiel: Der Urknall ließ unsere Erde entstehen. Schreiben die Autoren. Das ist wohl doch ein bissel daneben gegriffen. Der Urknall ist in der modernen Kosmologie der Beginn des Universums. Er ereignete sich nach bestimmten Modellvorstellungen (Lambda-CDM-Modell) vor etwa 13,8 Milliarden Jahren. Andere Zeiten - wie im hier diskutierten Buch - von 15 oder 20 Milliarden Jahren liegen in dieser Größenordnung. Das ist nicht das Problem.
Die Entstehung der Erde war aber wesentlich später, vor etwa 4,3 Milliarden Jahren, unser Sonnensystem entstand vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Da war der Urknall nun wirklich lange vorbei. Liebe Buchverlage: Bitte ein wenig mehr Sorgfalt!

20.01.2016 Blitzeis - Glatteis - Überfrierende Nässe - Völliges Chaos

Die Wetterkritik des Monats - Januar 2016

Ja es gibt bei Glatteis oder Blitzeis - letzeres ist ein eher journalistischer Begriff (siehe auch Wetterlexikon des DWD) - auch Chaos auf den Straßen. Ok. Und ja, lieber stehen bleiben und auf das Streufahrzeug warten.
Was das ND (Neues Deutschland) da aber abgedruckt hat, ist ein noch größeres Chaos. Da ist zwischen Tauwetter und überfrierender Nässe alles völlig durcheinander geraten. Ein Wortchaos.

Ausriss ND

Kfz-Experte der ERGO ist ja schon ein großartiger Titel, da muss ja nicht auch der Wetterexperte drin stecken. Ergo, wenn Tauwetter kommt, nach Frost, kommt nicht automatisch Blitzeis. Glatteis bzw. Blitzeis kommt dann, wenn in den höheren Luftschichten sich schon Warmluft nähert, am Boden oder in den unteren Luftschichten noch Frost herrscht. Blitzeis und überfrierende Nässe sind ganz unterschiedliche Effekte, und jeder Autofahrer - jede Autofahrerin sollte hier nicht auf ERGO-Experten hören, sondern nachts vorsichtig und langsam fahren, wenn zur Winterszeit abends nach Regen oder Schneeregen die Wolken plötzlich aufreißen.
Wenn Blitzeis glatter sein soll als Glatteis, fragt man sich, was der ERGO-Experte unter Glatteis versteht. Liebe Autofahrer und -fahrerinnen, "auch bei Glatteis" runter vom Gas. Über das spontane Gefrieren von unterkühltem Regen oder Sprühregen am Erdboden spricht der Kfz-Experte der ERGO nicht, das wäre hier aber wichtig gewesen. Ergo. Mal in Wetterlexika schauen, wie z. B. beim DWD, der erklärt:

Blitzeis
"Der Begriff Blitzeis ist eine Wortschöpfung der Medien. Er ist in der Meteorologie nicht definiert. Mit diesem Begriff wird aber meistens das plötzliche Erscheinen von Glatteis beschrieben.
Glatteis wird durch spontanes Gefrieren von unterkühltem Regen oder Sprühregen am Erdboden, an Gegenständen oder Pflanzen verursacht. Es tritt aber auch dann (kurzzeitig) auf, wenn die Tröpfchen nicht unterkühlt sind, aber auf unterkühlte Gegenstände oder unterkühlten Boden fallen".

Auch das Wettermuseum Lindenberg erklärt den Begriff recht vernünftig in seiner neuen Dauerausstellung.

Leider fehlt im Moment etwas die Zeit, die Texte hier zu vervollständigen. Die "Schwachpunkte" aus Zeitung oder Internet sind gesammelt, aber noch nicht aufbereitet. Der Autor bittet weiterhin um Geduld und Verständnis.

Fortsetzung: Kritiken 2006


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Kritiker-Texte begonnen und ins Netz gestellt: 06.03.2005, letzte inhaltliche Änderung dieser Seite: 25.05.2016 ||