Anerkannter Beratender Meteorologe   

Was kann ich für Sie tun ...

Die Windrose, kein Profi-Messgerät ...

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14.12.2003: Und ewig scheint die Sonne ...

Zeitungsausschnitt Märkischer Sonntag 14.12.2003 Die Wetterkritik des Monats - Dezember 2003

Was macht ein Wetterkritiker, der kein besseres Thema findet? Er nimmt das, was er schon immer einmal schreiben wollte, das so wichtig aber auch nicht ist:
Falsche Symbole in einer Zeitungswettervorhersage!
Zum Fakt: Der Sonntagswetterbericht der Firma "indicavia" in einem anzeigenfinanzierten Verteilblatt namens "Märkischer Sonntag" stellt den Wetterablauf von 3 bis 24 Uhr mit Symbolen dar. Die Sonne steht für "heiteres Wetter", oder in Kombination mit Wolken für "wolkiges Wetter". Soweit alles richtig. Schönheitsfehler: auch nachts wird dieses Symbol verwendet. Besser wäre die Verwendung des Mondes (der ist aber nicht immer zu sehen!) oder von Sternen.

Zeitungsausschnitt Märkischer Sonntag 21.12.2003 Nachtrag von 2005:
Das war aber die letzte Chance zum Meckern, eine Woche später hatten die Kollegen von »indicavia«, die sich jetzt im Jahr 2005 »meteoXpress« nennen oder in diese Firma aufgegangen sind, auch ihre Grafik umgestellt.

18.09.2003: Hurrikan über Berlin??

Zeitungsausschnitt Märkische Oderzeitung Die Wetterkritik des Monats - September 2003

Natürlich war das ein Jahrhundertsommer, das ist unstrittig. Auch wenn das Jahrhundert noch jung ist. Und alles noch ganz anders kommen kann. Noch wärmer. Oder auch nicht. Das überlassen wir den Klimamodellierern.

Und ob der Begriff Jahrhundertsommer nicht auch meint, dass es in den letzten 100 Jahren eher selten so warm war, überlassen wir den Sprachforschern.

Nachtrag vom März 2005: In der Meteorologischen Zeitschrift, Jahrgang 14 (2005) schrieb Annette Menzel einen kurzen Aufsatz über ihre aktuellen Untersuchungen zum Rekordsommer 2003: "A 500 year pheno-climatological view on the 2003 heatwave in Europe asseed by grape harvest dates". Danach gab es außergewöhnlich warme Sommer auch in der Vergangenheit, z. B. im Jahr 1540. Aber: die Rekonstruktion der Sommertemperaturen anhand historischer Weinlesedaten zeigt, dass der Sommer des Jahres 2003 auch ein Extrem der letzten 500 Jahre war.

Also ganz klar: Das Jahr 2003 war ein Rekordjahr. Nicht nur im neuen Jahrhundert, nicht nur in den letzten hundert Jahren, sondern auch in den letzten 500 Jahren. Da hat Herr Noeske, selbsternannter Regionalmeteorologe, vollkommen Recht.

Aber: Als Meteorologe - auch als langjähriger Vorhersagemeteorologe - bin ich von der Aussage fasziniert, dass bei Erreichen von 40 Grad Celsius Lufttemperatur ein Hurrikan entsteht.

Das hat man mir in der Ausbildung verschwiegen. Ich habe deshalb auch meine Kollegen befragt. Die haben das allerdings auch noch nie gehört, geschweige denn gesehen.

Das Wörterbuch (z. B. MEYERS KLEINES LEXIKON Meteorologie) sagt zusammenfassend: Hurrikan, ... : tropischer Wirbelsturm im Bereich des Karibischen Meeres, der Westindischen Inseln und des Golfs von Mexiko. H.e entstehen meist aus Wellenstörungen der Passatströmung und immer über warmen Meeresgebieten mit einer Wassertemperatur von 26 bis 27 °C, also am häufigsten im Sommer und im Herbst. ...
H.e können nur über dem Meer längere Zeit bestehen. Beim Übertritt auf das Festland schwächen sie sich rasch ab ...

Fazit: Geographielehrer Noeske hat hier irgendetwas durcheinander gebracht und verwirrt damit die Zeitungsleserinnen und -leser. Schade. Vielleicht meinte er statt Hurrikan Tornado? Die als Tornado (engl.-amerik., unter Anlehnung an span. tornar = sich drehen aus span. tornada = Gewitter umgebildet) bezeichneten kleinräumigen Wirbelstürme treten auch gelegentlich in Mitteleuropa auf (siehe www.tordach.org), aber auch hier sind die physikalischen Ursachen nicht mit dem Erreichen von 40 Grad Lufttemperatur gegeben.

heiter statt wolkig - Verbesserungshinweis an wetter.com im März 2003

(06.03.2003) Von der Morgenzeitung bis zur Abendschau, von wetter.com bis donnerwetter.de, vom Wetterdienst bis zur Homepage von 700-Seelen-Gemeinden (siehe beispielsweise D-15518 Langewahl) springt es uns entgegen. Das Wetter! Ob bunt oder uni, feststehend oder in Laufschrift (siehe beispielsweise D-16515 Oranienburg), ob selbstgemessen oder geklaut (oder meinetwegen auch bezahlt), interessant ist manchmal auch die Frage, stimmt denn das, was da steht?
Bei gelegentlichen Stichproben ist mir jetzt das Homepage-Wetter von www.wetter.com aufgefallen. An sich eine feine Sache. Aber irgendetwas stimmt nicht ....

6. Mai 2003
Hallo Herr I    ,
ich hatte vor ein paar Wochen auf die falsche Zeitdarstellung hingewiesen, von Ihnen allerdings keine Antwort erhalten. ... Die Zeit wird inzwischen ja richtig dargestellt. Jetzt möchte ich auf ein anderes Problem aufmerksam machen:
bereits ein Achtel Cirren wird beim privaten Homepagewetter als "wolkig" übersetzt. Ich habe in meiner Jugend für geringe Bewölkung noch den Begriff "heiter" gelernt. etwa so
0/8 sonnig oder wolkenlos
1-3 (oder waren es 4/8) heiter
5-6/8 wolkig (ggf. auch bis 8/8 nur ci auch als wolkig .. oder locker bewölkt)
7/8 (oder war es 6-7/8 ?) stark bewölkt
8/8 bedeckt
das ist sicherlich alles nicht statisch ...
1/8 ci ist für mich jedenfalls noch nicht wolkig.
... (Grußformel)

Nachtrag vom 11.03.2003:
Es gab relativ zeitnah eine Antwort. "Vielen Dank für Ihren erneuten Hinweis. Das Problem mit der "wolkig-Darstellung" ist uns bekannt. Leider erhalten wir die Daten in einem Format, das die Übersetzung nicht so einfach gestaltet, wie es vielleicht den Anschein hat. Wir suchen aber nach einer Lösung" schrieb Oliver N. von www.wetter.com. Da ich sicherheitshalber noch einmal nachfragte, kam die definitive Antwort:
"Moin Herr Stiller,
unsere Daten erhalten wir nicht im FM12-Code und zusätzlich sind die jetzigen Bezeichnungen unserer Wetterzustände mit dem DWD abgestimmt".

Das ist ja weniger erfreulich, dass selbst wetter.com nicht an den FM12-Code rankommt. Mal schauen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Aber trotzdem Dank an wetter.com für die schnellen und inhaltsreichen Antworten. Das ist halt Service.

18.08.2002: DWD etwas besser als Kachelmann!

Zeitungsausschnitt ND Sonnabend/Sonntag 17./18.08.2002 Die Wetterkritik des Monats - August 2002

Konkurrenz belebt das Geschäft, aber erhöht auch die Chance, dass einer daneben tappt. Eine Woche nach dem verheerenden Hochwasser im Süden Ostdeutschlands und in Süddeutschland stellt die Tageszeitung "Neues Deutschland" unter der Überschrift »Kachelmann sagt Regen an« folgenden Textzeilen ein: "... Die Sonne scheint, und auch die Temperaturen steigen an. Aber anders als der Deutsche Wetterdienst rechnet der Kachelmann-Wetterdienst Meteomedia damit, dass den Hochwassergebieten am Sonnabend teilweise heftiger Regen und Gewitter bevorstehen". Doch der heftige Regen blieb aus. Viele der ostdeutschen Stationen meldeten für den 17.08. niederschlagsfrei, die DWD-Variante mit "örtlich Gewitter und Schauer" traf da eher ein, wenn es Schauer gab, waren es meist nur 1-3 mm Niederschlag, lediglich Klettwitz in Brandenburg (26,5 mm), Martinroda und Schwarzburg in Thüringen (21,6 und 25,2 mm) erwischte es etwas stärker. In Sachsen meldete Rodwisch 2,9 mm, sonst blieb es weniger, teils auch niederschlagsfrei. Damit blieb das Hochwassergebiet verschont.

Januar 2001: DWD-Statistik vom Druckfehlerteufel erwischt

Die Wetterkritik des Monats - Januar 2001

"Traue keiner Statistik ...", dieser Spruch ist in zahlreichen Abwandlungen bekannt und gilt selbst für ganz offizielle Druckwerke des Deutschen Wetterdienstes. Ausschnitt Antwortbrief des DWD Zunächst ist man aber stets überfordert, wenn man auf Zahlen trifft, die irgendwie nicht stimmen, jedenfalls nach dem eigenen Weltbild. Vielleicht hat sich etwas geändert? Und es ändert sich ja immer etwas, mal der Wetterschlüssel (wer kennt noch FM 11?), mal die Bestimmung des Klimamittels für den Tag (ja (t1 + t2 + 2xt3)/4 ist nicht mehr!), warum nicht auch die Definition der Großwetterlagen? Die Nachfrage beim Wetterdienst ergab aber, die Welt ist noch in Ordnung, es war nur der Druckfehlerteufel, der hier zum Beispiel Trog Mitteleuropa und Tief Mitteleuropa durcheinander gebracht hat. Na Gott sei Dank!

er hat es einfacher ...  ... alles nicht so einfach


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Texte erstellt: 2002/03, letzte Änderung dieser Seite: 27.07.2006 ||