Anerkannter Beratender Meteorologe   

Was kann ich für Sie tun ...

Die Windrose, kein Profi-Messgerät ...

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Am Donnerstagvormittag den Wetterbericht für die Samstagszeitung verfassen? Unmöglich! Weil man dann einfach schlechter ist, als der Meteorologe bzw. die Wetterfirma, der noch 36 Stunden mehr Zeit hatte, die Wetterlage zu verfolgen und neue Computermodelle auszuwerten. Was ist der Ausweg, um für sich mit richtigen Prognosen Werbung zu machen? Die Antwortung ergab sich durch Zufall im März 2005 bei einem Zusammentreffen mit der Chefredakteurin und Herausgeberin einer lokal bis regional agierenden Werbezeitung (SPREEBOTE): Aus drei Fragen am Rande "Wie wird das Osterwetter", "Können die Boote raus" und "Kann sich daran noch etwas ändern" entwickelte sich die Idee für ein »Wetterinterview«. Die Vorteile dieser Darstellungsform sind:

... und noch ein Einschub: Ich kenne Journalisten und Redakteure, die reagieren auf den Vorschlag eines »fertigen Interviews« allergisch. Ich habe Verständnis für solche Positionen. Als Meteorologe will ich an dieser Stelle nur einbringen, dass im Gegensatz zum Interview in Kultur, Sport oder Politik die Zeit immer knapp ist. Die am Dienstag gestellte Frage, wird es am Samstag endlich regnen, kann auch für den Redakteur peinlich sein, wenn es schon am Mittwoch regnet. Warum soll hier nicht der Meteorologe auch an den Fragen bis zum Redaktionsschluss arbeiten dürfen?
Unten folgen Beispiele als Mix aus tatsächlich gestellten Fragen und Fragen, die sich der Meteorologe selbst gestellt hat. Ich halte das für vernünftig, eventuelle Kritiker mögen sich bitte melden!

Nachfolgend werden die seit März 2005 abgegebenen Wetterinterviews dokumentiert. Die tatsächlich veröffentlichten Prognosen (gelegentlich gab es noch Übermittlungsprobleme oder auch redaktionelle Entscheidungen über wichtigere Eilmeldungen) sind unter   Pressespiegel   nachlesbar. Die Erfolgskontrolle der Prognose erfolgt nur stichprobenartig und entspricht derzeit (noch) nicht dem Standard einer (wissenschaftlichen) Prognoseverifikation.

Ja, wozu der Aufwand? Als Werbung für eine Geschäftsidee!

... und Bemerkung 2: Der SPREEBOTE hielt lange (bis wenigstens 2006) an der alten Rechtschreibung fest, die neue Rechtschreibung ist dagegen bekanntlich sehr veränderlich. Gelegentlich habe ich versucht, kundenorientiert in der alten Rechtschreibung zu bleiben, manchmal kommt schon das Neue durch. Man möge es nachsehen.

18.6.2015 "Schwiete, Bernhard" schrieb: > Sehr geehrter Herr Dr. Stiller, > > nachfolgend wie eben besprochen ein paar Fragen, mit der Bitte um kurze Antworten. Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen! > > - Am Sonntag ist die Sommersonnenwende, das heißt, es ist der Tag, an dem die Sonne in Deutschland am höchsten steht. Warum ist dieser Tag im langjährigen Mittel nicht auch der heißeste? Die Erdoberfläche, ob Festland oder Wasserfläche, spielt hier eine Rolle, im Winter als Wärmespeicher, deshalb ist der Januar oder Februar kälter als der Dezember, und jetzt ist der Untergrund eine relativ kalte Fläche, die erst noch aufgeheizt werden muss. Bei uns in Oder-Spree ist im Mittel der Juli der wärmste Monat des Jahres, an der Küste oft erst der August. Auch im Tagesverlauf fallen hohe Temperaturen und der höchste Sonnenstand selten aufeinander. > - Welche Witterung prognostizieren Sie für diesen Sommer? Das ist jetzt nur Bauchgefühl und ein kurzer Blick auf die Sommervorhersage des Wetterdienstes - beim Wetter ist noch Potential nach oben. Also sollte es schon noch viele warme Sommertage geben. Aber wir brauchen auch endlich Regen. Das ist jetzt mehr Hoffnung als Wissenschaft. > > - Für einen wie langen Zeitraum ist eine seriöse Vorhersage möglich? Über 10 Tage hinaus ist derzeit kaum eine Trendvorhersage möglich bzw. seriös. Es gibt Wetterlagen, da kann man derzeit durchaus eine Woche im Voraus einschätzen, ob sich wärmere oder kältere Luft durchsetzt, ob es trocken bleibt. Ob aber ein Gewitter einen ganz bestimmten Ort trifft, ist oft noch eine Stunde vorher ungewiss. > > - Wie ausgereift ist die Technik zur Vorhersage des Wetters? Halten Sie es für möglich, dass sich in Zukunft neue technische Möglichkeiten ergeben, das Wetter über einen längeren Zeitraum vorauszusagen, als dies heutzutage der Fall ist? Die Leistungen der großen Rechenanlagen, die die Wetterprognosen berechnen, werden sich auch in Zukunft von Jahrzehnt zu Jahrzehnt erhöhen. Damit können auch die Vorhersagen genauer werden. Es muss gleichzeitig aber auch genauere Wettermessdaten geben, ob von den Wettersatelliten oder in Bodennähe, und auch das Wissen um die Physik der Atmosphäre ist noch nicht vollkommen. Da gibt es noch genug Aufgaben in der Meteorologie. > > Mit freundlichen Grüßen > > Bernhard Schwiete > MOZ-Redaktion GmbH > Märkische Oderzeitung > Lokalredaktion Fürstenwalde 28.01.2015 00:12 Uhr (Abgabe) Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg SPREEBOTE: Hallo Herr Stiller, wir warten auf richtigen Schnee für den Wintersport. Die Winterferien beginnen! Was ist da los in der Wetterküche? Wettermuseum: Liebe Frau Ulbricht, um Ihr Bild von der Küche aufzugreifen, was an Zutaten in den Topf kommt, bestimmt die Frage Schnee Ja / Nein. Positiv für Schnee in den Winterferien: Wir liegen jetzt am Wochenende mitten in einem großen Tiefdruckgebiet. Milde Luft wird so verhindert. Wir bleiben also im Temperaturbereich um oder leicht unter null Grad, sogar in der Tendenz etwas nach unten. Das spräche für Schnee. SPREEBOTE: Sie versprechen also Schneefall? Wettermuseum: Frau Ulbricht, Sie wissen, Meteorologen versprechen nichts, jedenfalls nichts zum Thema Wetter. Ich kann nur sagen, es wird teils frostig und es sieht im Moment in den Wettermodellen so aus, als ob es immer mal wieder Schneeregen oder Schneefall gibt, aber ... SPREEBOTE: Ja, das ABER der Meteorologen! Wettermuseum: Ja, Sie haben einen frühen Redaktionsschluss und die Wetterlage ist wirklich so, dass der Schnee vorrangig in Schauerform fallen wird. Schauer sorgen dafür, dass es Ecken gibt, wo nichts passiert und an der anderen Ecke haben Sie 5 cm Neuschnee. So ist die Natur. So war es ja hier in der Region am zweiten Weihnachtsfeiertag. SPREEBOTE: Anderes Thema: Nach dem wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen kommt nun wieder ein kaltes Jahr? Wettermuseum : Woher wissen Sie das? Wir wissen es nicht. Die erste Januarhälfte war deutlich zu mild, wenn man sie mit dem langjährigen Mittelwert der Januartemperatur vergleicht. Jetzt im Rest des Januars hatten wir eher normale Januartemperaturen. Zusammen ergibt das immer noch, dass schon der erste Monat des Jahres 2015 insgesamt über dem Durchschnitt startet. Und dann kommen bekanntlich noch 11 weitere Monate. Hinsichtlich 2014 haben Sie natürlich recht. Das war mit Abstand ein neuer Rekord. Bisher lag der bei 10,5 Grad Celsius, jetzt ergaben sich 2014 extreme 10,8 Grad als Jahresdurchschnittstemperatur in Lindenberg. Unser sogenannter Klimazaun wird immer höher. SPREEBOTE: Apropos Museum. Wann machen Sie wieder auf? Wettermuseum: Wir sind geöffnet! Seit Jahren nun schon montags bis donnerstags 10 bis 16 Uhr. Und ab April auch wieder sonntags 10 bis 16 Uhr und für vorangemeldete Gruppen öffnen wir natürlich auch an den anderen Tagen. Telefon 033677 62521 oder Email an verein@wettermuseum.de .

15.01.2015 09:15 Uhr für die Freitagabendausgabe 16.01.15

Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

SPREEBOTE: Hallo Herr Stiller, wir warten auf Schnee für den Wintersport. Was ist da los in der Wetterküche?

Wettermuseum: Liebe Frau Ulbricht, um Ihr Bild von der Küche aufzugreifen, was im Januar an Zutaten in den Topf kommt, bestimmt die Frage Schnee Ja / Nein. Und die wichtigste Zutat ist Westwind oder Ostwind, also milde oder kalte Luft. Und da stellt sich in der kommenden Woche tatsächlich die Strömung um, die Zufuhr milder atlantischer Luftmassen wird abgeschnitten. Wir starten also in eine Woche mit Temperaturen um den Gefrierpunkt mit all den bösen Folgen für Leute, die nicht Wintersport treiben wollen.

SPREEBOTE: Sie versprechen also Schneefall?

Wettermuseum: Frau Ulbricht, Sie wissen, Meteorologen versprechen nichts, jedenfalls nichts zum Thema Wetter. Ich kann nur sagen, es wird teils frostig und es sieht im Moment in den Wettermodellen so aus, als ob es am kommenden Dienstag oder insbesondere kommenden Mittwoch Schneefall gibt. Ob es dadurch zum Chaos im Berufsverkehr kommt, kann man sechs Tage vorher noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich kann nur die Spreebotenleserinnen und -leser auffordern, achtet auf die aktuellen Wetterberichte und fahrt gegebenenfalls früher los.

SPREEBOTE: Nach dem wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen kommt nun wieder ein kaltes Jahr?

Wettermuseum: Woher wissen Sie das? Wir wissen es nicht. Die erste Januarhälfte war deutlich zu mild, wenn man sie mit dem langjährigen Mittelwert der Januartemperatur vergleicht. Jetzt folgt eine Phase, in der sich im Prinzip normale Januartemperaturen einstellen. Es kann durchaus sein, dass schon der erste Monat des Jahres 2015 insgesamt über dem Durchschnitt startet. Und dann kommen bekanntlich noch 11 weitere Monate. Hinsichtlich 2014 haben Sie natürlich recht. Das war mit Abstand ein neuer Rekord. Bisher 10,5 Grad Celsius, jetzt 10,8 Grad als Jahresdurchschnittstemperatur in Lindenberg. Unser sogenannter Klimazaun wird immer höher.

SPREEBOTE: Apropos Museum. Wann machen Sie wieder auf?

Wettermuseum: Wir sind geöffnet! Seit Jahren nun schon montags bis donnerstags 10 bis 16 Uhr. Und ab April auch wieder sonntags 10 bis 16 Uhr und für vorangemeldete Gruppen natürlich auch an den anderen Tagen.

09.01.2015 Anfrage von blumenversand24

Anja Koehler: Hallo Herr Stiller, wie wird das Wetter zum Muttertag?

Sehr geehrte Frau Koehler,
soweit ist die Meteorologie leider noch nicht, dass bereits im Januar Vorhersagen für die erste Maihälfte gemacht werden können. Sie wissen ja, dass im Mai immer noch mal Bodenfröste auftreten können. Wie sagt eine alte Bauernregel:

Ehe nicht Pankratius, Servatius und Bonifazius vorbei, ist nicht sicher vor Kälte der Mai.

Aber das soll natürlich die Leserinnen und Leser dieser Webseite nicht davon abhalten, jetzt bereits Blumen zum Muttertag zu bestellen. Mehr können wir im Moment wirklich nicht helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Stiller

04.09.2014 (nicht veröffentlicht)

Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

Das Interview der Vorwoche wurde nochmals aktualisiert, ob eine Veröffentlichung erfolgte, war leider nicht mehr zu klären

SPREEBOTE: Hallo Herr Stiller, was ist los im Museum, es ist nichts mehr zu hören?

Wettermuseum: Liebe Frau Ulbricht, der Fluch der guten Tat: Das neue Gebäude, der zurückgekehrte Normaldrachen, vernünftige Sanitäranlagen, Barrierefreiheit, ein besserer Parkplatz, all das beschert mehr Besucher und mehr Aufwand. Und das wollten wir ja erreichen. Da freuen wir uns. Aber es bleibt dann kaum Zeit für die Werbetrommel. Denn wir arbeiten ja unverändert mit viel Ehrenamt.

SPREEBOTE: Macht Ihr dann überhaupt noch beim Radscharmützel mit?

Wettermuseum: Selbstverständlich. Wir sind seit Jahren die Stempelstelle Nummer 11. Und das soll so bleiben. Und es gibt vier Gründe, am kommenden Sonntag den Abstecher nach Lindenberg zu planen: Grund 1: Aus der halbfertigen Baustelle des letzten Jahres ist ein schmuckes Gebäude geworden. Grund 2: In diesem Gebäude gibt es ein Bistro - unsere "Millibar 2" - mit einem tollen Angebot. Grund 3 ist insbesondere ein Hinweis für Familien mit kleinen Kindern: Windeln wechseln ist bei uns kein Problem, wir sind ausgerüstet mit einem Wickeltisch. Grund 4: Führungen durchs Museum sind zum Radscharmützel kostenfrei, der Eintritt ist reduziert.

SPREEBOTE: Und was macht das Wetter? Das wäre doch auch ein Grund, die Fahrräder startklar zu machen.

Wettermuseum: Das Sommerwetter ist zurück, bei den Lufttemperaturen merken wir es besonders deutlich, am Samstag erreichen wir 23 oder 24 Grad, allerdings kommen in dieser milden Luft auch zunehmend Schauer und Gewitter auf. Und da haben wir Meteorologen immer noch Probleme, Ort und Zeitpunkt genau zu bestimmen.
Der Sonntag beginnt auf jeden Fall sehr mild und wir kommen im Tagesverlauf erneut über 20 Grad, aber doch mit Wolken und örtlich kann ein Regenschauer oder auch ein kurzes Gewitter nicht ausgeschlossen werden. Wir werden im Museum, wenn notwendig, die Radarkarte aktuell halten.

SPREEBOTE: Also vom Wetterablauf folgender Wochenendtipp: Am Sonnabend an die Seen, am Sonntag aufs Fahrrad, aber dünne Regencapes sicherheitshalber im Gepäck.

29.08.2014 (nicht veröffentlicht)

Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

SPREEBOTE: Hallo Herr Stiller, was ist los im Museum, es ist nichts mehr zu hören.

Wettermuseum: Liebe Frau Ulbricht, der Fluch der guten Tat: Das neue Gebäude, der zurückgekehrte Normaldrachen, vernünftige Sanitäranlagen, Barrierefreiheit, ein besserer Parkplatz, all das beschert mehr Besucher und mehr Aufwand. Und das wollten wir ja erreichen. Da freuen wir uns. Aber es bleibt dann kaum Zeit für die Werbetrommel. Denn wir arbeiten ja unverändert mit viel Ehrenamt.

SPREEBOTE: Macht Ihr dann überhaupt noch beim Radscharmützel mit?

Wettermuseum: Selbstverständlich. Wir sind seit Jahren die Stempelstelle Nummer 11. Und das soll so bleiben. Und es gibt vier Gründe, am kommenden Sonntag den Abstecher nach Lindenberg zu planen: Grund 1: Aus der halbfertigen Baustelle des letzten Jahres ist ein schmuckes Gebäude geworden. Grund 2: In diesem Gebäude gibt es ein Bistro - unsere "Millibar 2" - mit einem tollen Angebot. Grund 3 insbesondere für Familien mit kleinen Kindern: Windeln wechseln ist bei uns kein Problem, wir sind ausgerüstet mit einem Wickeltisch. Grund 4: Wir führen die Führungen an diesem Tag kostenfrei durch.

SPREEBOTE: Und was macht das Wetter? Das wäre doch noch ein Grund, die Fahrräder startklar zu machen.

Wettermuseum: Frau Ulbricht, Sie kennen meine Meinung über die Nicht-Vorhersagbarkeit bei Zeiträumen von 10 Tagen. Ich lehne mich Ihnen zuliebe und für das Radscharmützel jetzt ganz weit raus: Es wird wieder etwas wärmer und freundlicher, wir hatten ja in den letzten Nächten z. B. im Spreetal mit nur noch 2 Grad in Bodennähe wirklich herbstliche Vorboten.
In der kommenden Woche kräftigt sich über uns eine von Russland bis in die Nordsee reichende Hochdruckzone. Und es sieht im Moment so aus, als ob das bis zum Radscharmützel bleibt und erst danach ein Wetterumschwung kommt.

SPREEBOTE: Ok, wenn das so stimmt, rufen wir alle Leserinnen und Leser auf, in die Spendenbox vom Wettermuseum zu spenden. Wenn's regnet sagen wir, 10-Tages-Prognosen sind derzeit noch unseriös.

Wettermuseum: Prima, wir können Spenden gebrauchen, denn wir zahlen derzeit einen Baukredit zurück.

15.08.2013 08:35 MESZ (für Ausgabe am Fr abend 16. August 2013)

Ein Sommerwochenende naht!
Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

SPREEBOTE: Hallo Herr Stiller, was ist los im Museum, es ist so ruhig, schon lange keine Pressemitteilung mehr.

STILLER: Keine Angst Frau Ulbricht, wir bzw. die Firmen bauen fleißig, unser Bau liegt im Zeitplan, im November ist die Fertigstellung, dann geht es an den Umzug und die Ausstellungsgestaltung. Wir haben schon mehr als die Hälfte der Fördermittel verbaut bzw. an Baurechnungen bezahlt.

SPREEBOTE: ... und jetzt ist das Geld alle?

STILLER: Nicht wirklich. Jedenfalls brauchen die Firmen keine Angst haben. Aber wir haben immer gesagt, einen Teil der Kosten müssen wir als Verein über einen Kredit abdecken. Und der Kredit beträgt 50.000 Euro. Und den müssen wir ab Herbst in nur fünf Jahren abbezahlen.

SPREEBOTE: Das ist ja ambitioniert. Und gerade jetzt im Herbst kommen ja die Besucher nicht in Scharen.

STILLER: Genau! Deshalb wollen wir am übernächsten Wochenende, also am Sonntag, dem 25. August, unsere Aktion: "Wir strampeln uns ab" durchführen. Politiker und die beiden Vereinsvorsitzenden, also ich selbst und Ralf Kraak aus Berlin, fahren pro 100 Euro Spendensumme, die bis kommenden Freitag auf unserem Konto eingeht, mindestens 2 km in Richtung Lindenberg. Noch ist es nur ein rund um Lindenberg. Wir würden ja am liebsten Politiker von Frankfurt oder KW auf die Reise schicken. Dann hätten wir auch gleich eine gute Bewertung der Radfahrwege.

SPREEBOTE: Naja los, wie ist die Kontonummer?

STILLER: Sparkasse Oder-Spree, Sparkasse Oder-Spree, BLZ 1705 50 50, Kto 31 62 97 48 51.

SPREEBOTE: Und welche Politiker machen mit?

STILLER: Wir freuen uns über zwei Wahlkreiskandidaten für die Bundestagswahl, die auf die Bitte des Vereins reagiert haben. Martin Patzelt (CDU) und Thomas Nord (LINKE) radeln mit dem Vereinsvorstand die Spenden ab. Die allerdings, ich wiederhole mich, derzeit noch recht klein sind.

SPREEBOTE: Herr Patzelt ist ja schon gut im Training mit seiner Sommertour durch den Landkreis Oder-Spree!

STILLER: Sicherlich. Auf jeden Fall wollen wir uns am Samstag mit Martin Patzelt auf seinem Teilabschnitt nach Wendisch Rietz in Lindenberg so zwischen 16 und 17 Uhr treffen. Für eine Führung durchs Museum. Und das Samstagwetter wird sehr sommerlich sein, sonnig, über 25 Grad, vielleicht sogar knapp an die 30 Grad. Und der Sonntag geht auch noch, etwas windiger, schon ein paar Wolken, aber der Regen wahrscheinlich erst zum Abend oder zur Nacht.

FdR

Bernd Stiller

26.06.2013 KaWeKurier, Fortsetzung

Ausriss KaWeKurier ...

Aus Gründen des Arbeitsaufwandes hier schon das Ergebnis.

19.06.2013 KaWeKurier

Ausriss KaWeKurier ...

16.10.2012 Märkische Oderzeitung, Oder-Spree-Journal

Die Frage des Tages
Herbstzeit ist auch Nebelzeit. Über diese Naturerscheinung hat Iris Stoff mit Dr. Bernd Stiller, dem Vorsitzenden des Vereins Wettemuseum in Lindenberg gesprochen.

MOZ: Herr Stiller, was versteht man in der Meteorologie unter Nebel?

STILLER: Eine Sichtweite in Bodennähe unter 1000 m und wenn dabei die Sicht durch in der Luft schwebende, mikroskopisch kleine Wassertröpfchen eingeschränkt wird. Die relative Luftfeuchte liegt nahe 100%. Geringe Sichtweiten können auch bei Schneefall oder Staubsturm auftreten, das ist aber dann kein Nebel.

MOZ: Warum tritt der Nebel besonders im Herbst auf, und warum besonders am Morgen und am Abend?

STILLER: Nebel ist grob gesagt abgekühlte feuchte Luft. Im Herbst bei noch relativ warmen Böden, Seen und Meeresflächen ist genug Feuchte in der Luft. Andererseits nimmt die Sonnenstrahlung von Tag zu Tag rapide ab, die Nächte werden immer länger. Die Erdoberfläche verliert dann durch langwellige Austrahlung mehr Energie als von "oben" reinkommt, kühlt also aus. Dann kann es Nebel geben. Abends geht es rapide abwärts mit den Temperaturen, das ist dann die Chance für Nebel, in der weiteren Nacht geht die Abkühlung langsamer voran, dann kann die Luft durch Taufall oder Reif manchmal sogar Feuchte wieder loswerden und der Nebel kommt dann doch erst morgens, wenn es am kältesten ist. Das macht die Nebelvorhersage auch so schwierig. Auch der Wind spielt eine Rolle.

MOZ: Viele Menschen finden den Nebel gespenstisch, geht Ihnen das auch so?

STILLER: Nebel bei 500 m oder 800 m Sichtweite ist wohl kein Problem, aber wenn die Sicht - selten genug - nur 10 oder 20 m beträgt, dann bekomme auch ich Beklemmungen.

MOZ: Was sollten Kraftfahrer bei Nebel beachten?

STILLER: Runter vom Gas! Tief durchatmen, Überholen einschränken, alles beobachten. Nebel kann auch schwadenförmig auftreten. Und Nebelrückleuchten bei besseren Sichten wieder aus!!

12.04.2012 08:30 MESZ (für Ausgabe am Fr 13. April 2012)

Der Anruf im Wettermuseum

SPREEBOTE: Wir haben vor zwei Wochen Ihren Spendenaufruf gedruckt, hat es geklappt?

STILLER: Leider nicht, vielleicht lag es an der fehlenden Kontonummer. Eine Ausnahme ist das Diensdorfer "Haus am See - Seeterrassen", hier hat sich die Geschäftsführerin Andrea Lenz bei uns gemeldet. Das Hotel unterstützt uns mit einer Geldspende. Dafür sind wir sehr dankbar. Im Übrigen ist das "Haus am See - Seeterrassen" eine Einrichtung, die auch bei den internationalen Gästen des Aßmann-Observatoriums einen guten Ruf hat.

SPREEBOTE: Was soll nun in den nächsten Wochen passieren, um doch noch auf das notwendige Geld für den Umbau zu kommen?

STILLER: Wir haben in den letzten Monaten auch Sympathisanten, Kolleginnen und Kollegen, Besucher angesprochen. Da hat uns gestern beispielsweise ein Kollege vom Wetterdienst aus Potsdam 955 Euro überwiesen, gesammelt beim runden Geburtstag. Vielen Dank Andreas Raeke!

SPREEBOTE: Ja, das ist großartig, reicht aber wohl noch nicht.

STILLER: Ja, es geht um einen richtig großen Umbau, damit unsere Besucher normale Museumsbedingungen bei uns vorfinden, auch im Winter. Und wir noch mehr aus der Welt der Wetterforschung zeigen können. Und für große Schulklassen Platz haben. Bei Kosten von über 900.000 Euro fehlen uns buchstäblich nur noch wenige Prozent. Das Spendenkonto des Wettermuseums bei der Sparkasse Oder-Spree lautet: Kontonummer 3162974851 Bankleitzahl 17055050.

SPREEBOTE: Vielleicht hilft besseres Frühlingswetter für Spenden?

STILLER: Dann kommt uns das Wetter jetzt am Wochenende ja etwas entgegen. Die Tiefdruckgebiete toben sich eher im Alpen- und Mittelmeerraum aus. Wir liegen wohl weit genug weg und bei tags 10 bis 15 Grad ist Garten- und Radfahrwetter!

Prognoseprüfung (Werte aus Lindenberg):
Samstag Max-Temperatur 13.3 °C ?? Stunden Sonnenschein
Sonntag Max-Temperatur ???? °C ?? Stunden Sonnenschein
Gut getroffen!

29.03.2012 08:45 MESZ (für Ausgabe am Fr 30. März 2012)

Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

Der Verein bittet um Spenden – tolle Dankeschönangebote

SPREEBOTE: Hallo Dr. Stiller, das Osterfest steht vor der Tür. Habt Ihr Wetterleute das im Griff?

STILLER: Wir können das Wetter zum Glück nicht ändern, von ganz kleinräumigen Versuchen, Nebel auf Flugplätzen zu verhindern oder Hagelwolken frühzeitig abregnen zu lassen, mal abgesehen. Wenn wir Meteorologen das Wetter beeinflussen könnten, gäbe es nur Zank und Streit.

SPREEBOTE: Ist diese Vorrede ein Versuch, uns die Osterwetterkatastrophe schonend beizubringen?

STILLER: Nein, nein, als Katastrophe will ich es nicht bezeichnen. Wir waren in den letzten zwei Wochen ja nur etwas verwöhnt, es gab viel Sonnenschein und die Lufttemperatur stieg tags immer in den zweistelligen Bereich, mehrmals sogar bis auf Werte um 20 Grad. Das wird Ostern nicht gelingen. Es geht ja schon jetzt los, viel Wolken und Kaltluft aus Norden, und nach längerer Pause wieder Regentropfen.

SPREEBOTE: Dann staubt es wenigstens weniger.

STILLER: Ja, Frau Ulbricht, das ist der Vorteil. Weil die schützende Vegetationsdecke auf den Äckern noch fehlt und die obersten Bodenschichten so ausgetrocknet sind, kann Wind schnell Boden, aber in den Städten auch Baustaub verfrachten. Aber zurück zum Osterwetter. Der Aprilstart ist unangenehm, aber im Laufe der Karwoche kann sich das Wetter schrittweise bessern, wir erreichen dann zu den vier Osterfeiertagen auch wieder mal Lufttemperaturen über 10 Grad. Aber Ostern ist wettermäßig so ein bisschen durchwachsen, sowohl Regen als auch Sonne, nicht das Superwetter der letzten Wochen, aber auch keine weiße Ostern.

SPREEBOTE: Und was macht das Museum zum Osterfest und überhaupt??

STILLER: Ostern sind wir nur am Sonntagmittag für eine angemeldete Gruppe geöffnet, seit Jahren sind wir aus Personalmangelgründen an Feiertagen zu, außer es gibt Gruppenanmeldungen. Das könnte sich in zwei Jahren ändern, wenn es uns gelingt, unsere alte Steinbaracke an der Ballonhalle mit Fördermitteln und ganz viel eigenem Geld zu einem gastfreundlichen Museumsgebäude umzubauen. An diesem Wochenende fällt die Entscheidung für die Förderung. Leider fehlen noch einige Tausend Euro, die wir Monatg vorzeigen müssen. Deshalb unser Spendeaufruf. Bitte helfen Sie uns. Wer als Firma oder auch Privatperson jetzt an diesem Wochenende mehr an den Verein spendet, als ich es als Privatperson an den Verein im Mittel der drei Jahre 2009 bis 2011 getan habe, dem spendieren wir 3x8 Arbeitsstunden, ob als Weiterbildung, Wetterberatung beim Sommerfest oder Organisation eines Kinderfestes. Wir graben auch den Garten um, wenn gewünscht. Wir sind da offen.

SPREEBOTE: Und wie wird das ausgewertet?

STILLER: Den genauen Wert kennt unsere Steuerberaterin. Die trifft die Entscheidung. Und die Gewinnerliste druckt vielleicht der SPREEBOTE in zwei Wochen ab?

SPREEBOTE: Machen wir!

Prognoseprüfung (Werte aus Lindenberg):
Karfreitag Max-Temperatur 9.1 °C 3.9 Stunden Sonnenschein
Samstag Max-Temperatur nur 5.8 °C 2.9 Stunden Sonnenschein
Ostersonntag Max-Temperatur nur 6.6 °C 7.0 Stunden Sonnenschein
Ostermontag Max-Temperatur 12.2 °C 7.9 Stunden Sonnenschein
Ja, die 10 Grad wurden am Karfreitag zwar knapp verfehlt, dann am Montag aber deutlich erreicht. Ja, es war wechselhaft, am Freitag und Samstag gab es zusammen 4 mm Niederschlag, aber auch etwas Sonne und dann Sonntag und Montag Sonne im Überfluss. So schlecht war die Prognose also nicht. Und viele Kollegen meinten ja noch Gründonnerstag, dass das Osterwetter 2012 kühler als Weihnachten 2011 wird. Das traf aber - jedenfalls hier in Oder-Spree (Werte aus Lindenberg) - nicht ein, denn Weihnachten 2011 lagen die Maximumtemperaturen der drei Tage 24.12. bis 26.12. zwischen 5.6 und 9.4 °C.

Anfang Mai 2011

Fragen der MOZ und die Antworten

Seit dem Wochenende sind die Tage wieder merklich kühler geworden, und so mancheiner fragt sich, ob die Eisheiligen bereits in der Region angekommen sind. Wie sich das mit den Eisheiligen genau verhält, wollte Jörg Kühl vom Vorsitzenden des Lindenberger Wettermuseums, Dr. Bernd Stiller, wissen.

MOZ:1) Eisheilige, Schafskälte, Kalte Sophie: Bitte erklären sie, was sich hinter den Begriffen verbirgt.

STILLER: Der Begriff Eisheilige ist historisch gewachsen. Er entstand aus der Beobachtung, dass es in der zweiten Maidekade des öfteren zu Kaltlufteinbrüchen kam. In Norddeutschland gelten die Tage vom 11. bis 13. Mai als Eisheilige und das sind Mamertus, Pankratius und Servatius. Die kalte Sophie am 15. Mai besucht nur den Süden Deutschlands. Und die Schafskälte kommt, wenn sie denn kommt, Mitte Juni.

MOZ: 2) Seit dem Wochenende ist es wieder richtig kalt. Sind das bereits die berühmten Eisheiligen?

STILLER: Die Wetterlage ist durchaus charakteristisch für die Eisheiligen, wir haben eine Nord-Wetterlage mit Zufuhr von Polarluft nach Mitteleuropa. Nur ein paar Tage früher als im langjährigen Mittel, so wie allerdings auch im letzten Jahr. Da gab es den letzten Bodenfrost des Frühlings am 5. Mai, jedenfalls hier in Lindenberg. Auch 2009 fiel der 5. Mai kühl aus, dann aber auch nochmals der 12. Mai. Insofern beantworte ich die Frage so: Ja, das sind wohl derzeit die etwas zu frühen Eisheiligen, aber ganz ist die Gefahr noch nicht vorbei, dass sich am Ende nächster Woche nochmals Kaltluft einstellt. Zu unserem Museumstag am 15. Mai erhoffen wir natürlich Ausflugswetter.

MOZ: 3) Ab wann kann man denn getrost den Pulli zuhause lassen?

STILLER: Bis Donnerstag sollte er noch griffbereit sein, ab Freitag ist nach den jetzigen Berechnungen wieder die 20 Grad Lufttemperatur in Reichweite. Und auch Sonnenschein.

MOZ:4) Seit Wochen blüht der Flieder, der sonst erst zum Muttertag aufging. Mit welchen Besonderheiten wartet das Frühjahr auf?

STILLER: Mit der Apfel- und Fliederblüte hält der Vollfrühling seinen Einzug. Dieser begann in den letzten Jahren immer im April, letzmalig im Jahr 2006 gab es die Apfelblüte erst im Mai. Bereits zum dritten Mal innerhalb von nur fünf Jahren erlebten wir einen extrem warmen, sehr trockenen und ungewöhnlich sonnenscheinreichen April mit vielen neuen Rekorden. Das für diesen Monat eigentlich sprichwörtlich unbeständige Aprilwetter scheint immer seltener zu werden.

08.07.2009 21:25 MESZ (für Ausgabe am Sa 11. Juli 2009)

Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

SPREEBOTE: Hallo Dr. Stiller, sind sie eigentlich mit dem Wetter zufrieden?

STILLER: Dass alle zufrieden sind, ist beim Wetter ja selten. Viel Regen macht Urlauber böse, lang andauernde Trockenheit lässt Landwirte unglücklich werden oder führt in der Stadt zu Staubbelastung. Aber sie haben recht mit der Nachfrage, ja die Niederschlags- bzw. Gewitterhäufigkeit ist derzeit relativ hoch, aber die Lufttemperatur ist für einen Juli völlig normal.

SPREEBOTE: Können sie das beweisen?

STILLER: Ja beispielsweise mit den Messwerten des benachbarten Observatoriums. Da liegt die mittlere Lufttemperatur in den ersten 10 Tagen des Monats bei 20 Grad. Das ist nahe am Mittelwert der letzten Jahrzehnte. Und wir hatten bisher schon 5 Sommertage im Juli, also Tage mit mehr als 25 Grad Temperaturmaximum. Na und mit der Wassertemperatur unserer Seen kann man doch auch zufrieden sein, vom Helenesee, über den Scharmützelsee bis zum Müggelsee lag die Wassertemperatur der letzten Tage bei 21 bis 22 Grad, der Storkower See hatte zu Wochenbeginn sogar 23 Grad. Da macht das Baden Spaß.

SPREEBOTE: Aber jetzt am Wochenende ist es kühl, und die Gewittergüsse sind meist durchdringend …

STILLER: Ja, das mit der etwas frischeren Luft war aber lange angekündigt und verschafft uns eine Atempause, bevor uns in der kommenden Woche so richtig heiß wird. Bei den Gewittern ist es uns nach den vielen Unfällen der letzten Jahre immer wieder wichtig: Bäume bei Gewitter unbedingt meiden, im Freien rechtzeitig auf am Himmel aufziehende Gewitter achten und dann möglichst schnell feste Gebäude aufsuchen, ersatzweise auch ins Auto springen. Oder wenn alles zu spät ist, in einer Mulde hinhocken. Also Regenumhang mitnehmen. Wir richten derzeit gerade eine Info-Ecke ein, wir hatten dazu eine kleine Förderung schon im letzten Jahr beantragt, als sich Berichte häuften, dass gerade Jugendliche bei Gewitter verunglückten.

SPREEBOTE: Gibt es noch mehr im Museum als das Gewitterprojekt? Es scheint ruhig geworden.

STILLER: Frau Ulbricht, ich kann sie beruhigen, wir sind aktiver als je zuvor, im Mai zum Museumstag haben wir ja erstmalig den UFA-Bildungsfilm von 1930 „Beim Wettermacher“ gezeigt, der auch Originalaufnahmen aus Lindenberg enthält. Auch der Film gehört jetzt ins ständige Programm, wir haben unverändert Sonntag bis Donnertag 10 bis 16 Uhr auf und mit dem Brandenburgischen Familienpass kommt man vergünstigt zu einem Bildungsvergnügen der besonderen Art. Wir konnten inzwischen in der Ballonhalle einen Elektroanschluss verlegen, alles notwendige Arbeiten, die für einen kleinen Verein auf ehrenamtlicher Basis aber vielen Mühen bedürfen. Im August wollen wir den großen Regulierdrachen von Grund, die letzte bedeutende Weiterentwicklung der Wetterdrachen, in die Ausstellung übernehmen.

SPREEBOTE: Und sind sie wieder beim Radscharmützel dabei?

STILLER: Wir sind nicht nur dabei, sondern haben einen echten Höhepunkt vom 25. August bis 13. September. Der Landkreis Oder-Spree hat das diesjährige Oder-Spree-Pleinair, teils auch als Internationales Künstlersymposium des Landkreises bekannt, an uns zur Ausrichtung vergeben. Vorgabe für die 8 Künstlerinnen und Künstler, die bei uns 3 Wochen lang arbeiten werden, ist das Thema Wetter und Klima im weitesten Sinne. Am kommenden Dienstag wird eine Jury tagen und aus einem größeren Bewerberkreis eine Auswahl vornehmen müssen. Die Ergebnisse des Symposiums werden dann am 13. September vorgestellt, zugleich Tag des offenen Denkmals. Ja und am 25. August als Auftakt wollen wir den 90. Jahrestag des Weltrekordfluges mit einem Museumsfest nachfeiern. Am 1. August 1919 wurde mit einem Drachengespann die Höhe von 9740 m erreicht, ein Wert, der nie wieder und nirgends überboten werden konnte.

SPREEBOTE: Und wie wollen sie das alles schaffen?

STILLER: Wir sind sehr glücklich, dass Michael Brack, der ja im Landkreis Oder-Spree an vielen Stellen schon aktiv war und einiges vorangebracht hat und sich in der Kulturszene und bei der Durchführung solcher Projekte wesentlich besser auskennt als wir, in der Vorbereitung und während des Pleinairs für uns zur Verfügung steht. Na und der Verein hat inzwischen nicht nur 50 zahlende Mitglieder, sondern auch Aktive vor Ort, so wird den Vortrag zum Weltrekordflug Dr. Hans Steinhagen halten und dabei beispielsweise auch neuere Analysen einfließen lassen, warum solch Höhenflug später mit Drachen nicht mehr auftrat. Dieses Festkolloquium ist im Übrigen eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Richard-Aßmann-Observatorium und findet im ersten Teil auch dort statt.

07./08.01.2009 (für Ausgabe am Sa 10. Januar 2009), aus Platzgründen nicht veröffentlicht

Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

SPREEBOTE: Hallo Herr Dr. Stiller, das vergangene Jahr 2008 war deutlich zu warm, jetzt in diesen Tagen ist es deutlich zu kalt. Was ist da los in der Atmosphäre?

STILLER: Beginnen wir mit 2008: Die Jahresdurchschnittstemperatur betrug hier in Lindenberg 10,3 Grad C und das ergibt nach 1934 und 2007 mit jeweils 10.5 Grad und 2000 mit 10,4 Grad C den vierten Platz innerhalb der letzten 100 Jahre. Bemerkenswert ist, dass die letzten 3 Jahre alle über 10 Grad im Jahresmittel der Lufttemperatur - immer bezogen auf Lindenberg - gekommen sind. So etwas gab es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 100 Jahren nicht. Und die in der Klimaforschung tätigen Kollegen verweisen zu Recht darauf, dass das kein Zufall mehr sein kann.

SPREEBOTE: Im Moment frieren wir, es war in den letzten Tagen kälter als in der Tiefkühltruhe. Stimmt's?

STILLER: Wenn wir von minus 18 Grad ausgehen, haben Sie Recht, liebe Frau Ulbricht. Während es am Dienstag früh in Lindenberg knapp unter minus 20 Grad blieb, hatten wir am Mittwoch früh kurz bevor von Nordwesten die Wolken kamen, minus 20,2 Grad. Das war in der letzten Woche in Lindenberg der tiefste Temperaturwert in der Messhöhe von 2 Metern. In anderen Orten, wo SPREEBOTE-Leserinnen und -Leser wohnen, kann es noch einige wenige Grad darunter gewesen sein.

SPREEBOTE: Das ist doch bestimmt ein Rekord?

STILLER: Nein, genau diesen Wert von minus 20,2 °C hatten wir gerade vor 3 Jahren, am23. Januar 2006. Am 29.12.1996 hatten wir minus 18,4 Grad, am 14. Januar 1987 minus 22 Grad, im Katastrophenwinter 1978/79 in der Neujahrsnacht minus 21 Grad. Innerhalb von 10 Jahren gibt es im Rückblick immer wieder ein bis zwei Winter, wo wir Nächte mit den vier Voraussetzungen für sehr strengen Frost haben: eine trockene arktische Kaltluft, keine Wolken, eine Neuschneedecke und nur schwachen Wind. Die letzten beiden Winter haben uns etwas verwöhnt, es gab nur leichte und mäßige Fröste, also nur einstellige Minusgrade.

SPREEBOTE: Und wo steht nun der Kälterekord?

STILLER: Da wir in den letzten Tagen im Wettermuseum schon einige Anrufe hatten, wobei die Werte nicht immer richtig wiedergegeben wurden, hier ganz langsam zum Mitschreiben: Rekordhalter für die letzten 100 Jahre ist der 11. Februar 1929. In Cottbus war es minus 29.5 °C kalt, in Lindenberg sank das Quecksilber auf minus 28 Grad und in Frankfurt (Oder) auf minus 31 Grad. Das ist auch der Brandenburger Kälterekord seit Beginn der Temperaturmessungen bzw. regelmäßigen Wetteraufzeichnungen.

SPREEBOTE: Und sonst so im Wettermuseum?

STILLER: Der Verein konnte zum 1. Januar das 50. Mitglied aufnehmen. Unser Zusatzangebot zum Sonntag nach Weihnachten wurde gut angenommen. Der Eigenanteil für den Ausbau der ehemaligen Radiosondeneichzentrale zum Besucherzentrum ist aber immer noch in weiter Ferne. Es besteht durchaus die Gefahr, dass wir die Fördermittel nicht bekommen, weil dieser Eigenanteil fehlt. Wer uns da helfen will, ist gern willkommen.

SPREEBOTE: Den Ausblick, den sollten wir aber nicht vergessen!

STILLER: Jetzt am Wochenende schwächt sich der Frost etwas ab, das hilft dem Straßenzustand, sonst bleibt die Schneedecke aber erhalten. In der nächsten Woche gibt es in einigen Nächten auch wieder starken Frost. Für Glätte im Straßenverkehr also keine Entwarnung. Durch die Schneedecke gibt es für Wasserleitungen aber keine Probleme.

19.11.2008 23:02 MESZ (für Ausgabe am Sa 22. November 2008)

Wetterinterview
Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

SPREEBOTE: Herr Stiller, in der vorigen Woche haben Sie im RBB-Fernsehen etwas über den wärmsten November erzählt, jetzt gibt es Schnee und Frost. Wie passt das zusammen?

STILLER: Bei den Fernsehaufnahmen in Lindenberg ging es darum, dass wir den wärmsten 10. November seit wenigstens 1950 hatten. Soweit reichen im Moment im Museum unsere Unterlagen zurück. Am 10. November 1982 gab es in Lindenberg 15,3 Grad Celsius, jetzt am Montag voriger Woche 15,4 °C. Der neue Rekord der Tageshöchsttemperatur für den Tag. Und nur für den Tag. Es gab Mitte November an anderen Tagen bereits höhere Temperaturen. Ich denke da an den 16. November vor zwei Jahren, da hatten wir in Lindenberg 18,3 Grad erreicht.

SPREEBOTE: Und wo steht der Rekord der Tiefsttemperaturen für die jetzige Jahreszeit?

STILLER: Am 18.11.1965 sank das Thermometer bzw. das Quecksilber im Thermometer auf minus 10,4 Grad. Damit sind wir auch bei der Ausgangsfrage. Wir haben in diesen Tagen einen ersten Wintereinbruch. Aber eher mit Lufttemperaturen zwischen um null bis minus 5 Grad.

SPREEBOTE: Ja, das sagen ja alle Meteorologen schon die ganze Woche. Wir wollen wissen, wann der Spuk wieder vorbei ist?

STILLER: Liebe Frau Ulbricht, sie rufen jetzt schon Mittwochabend an, ich habe ja Verständnis für Ihren frühen Redaktionsschluss, aber für Meteorologen ist das natürlich schwierig. Da sind die Kollegen von den Tageszeitungen im Vorteil. Ich versuche es trotzdem und kann aus den heutigen Unterlagen sagen, dass sich die Kälte erstmal festsetzt. Wenn nicht direkt Frost, wie wahrscheinlich bis Dienstag, so doch wenigstens noch in der kommenden zweiten Wochenhälfte nasskalt und gelegentlich Schnee oder Schneeregen. Das könnte sogar am kommenden Wochenende noch so sein.

SPREEBOTE: Was gibt's neues im Museum?

STILLER: Danke der Nachfrage. Wir sind als Verein und Vereinsvorstand in einer intensiven Planungsphase. Wie soll der Umbau der alten Steinbaracke erfolgen? Wie soll das neue Besucherzentrum aussehen? Und wenn ich es offen sagen darf, unseren Eigenanteil von 25% für den Umbau haben wir noch lange nicht zusammen. Wer uns da helfen will und kann, den informieren wir gern über die Details. Hier schon einmal die Kontonummer: 3162974851 bei der Sparkasse Oder-Spree (BLZ 17055050).

09.10.2008 00:12 MESZ
(für Ausgabe am Sa 10. Oktober 2008, aus Platzmangel dann doch nicht veröffentlicht)

Wetterinterview

SPREEBOTE: Hallo Wetterdoktor, alle Meteorologen erzählen, am Wochenende wird es schön. Stimmt das?

STILLER: Ja, Frau Ulbricht, da sind wir uns einig, Hochdruckeinfluss und eine südliche Strömung bringen recht milde Luft, wir erreichen vielfach eine Lufttemperatur von 18 Grad, in den Städten und Tälern sind nachmittags kurzzeitig sogar knapp 20 Grad möglich. Das ist für Oktober recht ordentlich, allerdings kein Rekord. Positiv auch: Es gibt keine Nässe von oben, nur früh auf den Wiesen Tau, örtlich auch Nebel, der aber, das sage ich am heutigen Donnerstag kurz vor Redaktionsschluss, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit überall schnell auflösen kann.

SPREEBOTE: Und wie geht es weiter?

STILLER: Danach wurschtelt der Herbst etwas vor sich hin, so zwischen 10 Grad nachts und vielleicht 17 Grad am Nachmittag, das Heizen ist da weiterhin notwendig, wer aber noch keinen Termin zum Winterreifenwechsel hat, muss nicht unbedingt nervös werden. Da ist nochmals eine Woche Aufschub.

Prognoseprüfung bzw. -bewertung (zunächst nur Wochenende): Ja, wenigstens Note 2, denn sowohl Samstag als auch Sonntag begannen in Oder-Spree sonnig. Am Samstag blieb es so, die in Lindenberg gemessene Tageshöchsttemperatur betrug 19.5 °C und mehr als 9,8 Sonnenstunden, wie in Lindenberg gemessen wurde, sind Mitte Oktober kaum drin.
Am Sonntag kamen gegen 12 Uhr dann Wolken auf, teilweise war es nachmittag richtig bedeckt. Kleiner Wermutstropfen beim Wochenende und bei der Prognose.

24.09.2008 22:00 MESZ (für Ausgabe am Sa 27. September 2008)

Das Wetterinterview mit dem Meteorologen Dr. Bernd Stiller (Wettermuseum Lindenberg)

SPREEBOTE: Hallo Wetterdoktor, am letzten Mittwoch gab es ja bereits den ersten Hauch von Altweibersommer, geht das hoffentlich so weiter?

STILLER: Am jetzigen Wochenende spüren wir noch etwas davon, die Sonne kommt stundenweise durch und mit 15 bis 18 Grad Celsius am Nachmittag ist es mäßig warm. Es bleibt auch noch trocken. Allerdings stellt sich jetzt am Sonntag die Wetterlage um, Hoch "Fody" wird nach Süden abgedrängt und ein über Nordskandinavien nach Osten ziehendes Tief lenkt zunehmend kühle und wolkenreiche Luft nach Brandenburg. Wohl ab Montag gibt es gelegentlich auch wieder Regen. Bei Lufttemperaturen, die unter 15 Grad bleiben, dürfte auch der zeitweise recht frische Westwind unangenehm sein. Deshalb ganz klar: Jetzt am Wochenende noch mal raus. Besser wird es nicht mehr.

SPREEBOTE: Das ist eine gute Empfehlung für den Wahlsonntag, die ich hier gern weitergebe. Doch zurück zum Septemberwetter. Da war in diesem Jahr noch nicht so viel los. Im letzten Jahr war es ja fast ähnlich, aber wo bleibt da die Klimaerwärmung?

STILLER: Liebe Frau Ulbricht, bitte nicht ungeduldig, das vollzieht sich über Jahrzehnte und wird uns noch genug Probleme bereiten. Die langjährigen Mittelwerte steigen an, aber innerhalb der einzelnen Monate und Jahre wird es auch weiterhin Schwankungen geben, und auch in Zukunft kann es im September mal recht frisch bleiben. Der Jahresgang der Sonnenstrahlung ändert sich ja in den nächsten 100 Jahren nicht, jedes Jahr im September verliert die Sonne an Kraft. Das bleibt auch in den nächsten Jahrzehnten so. Aber dazu vielleicht mehr bei einem Museumsbesuch in Lindenberg.

SPREEBOTE: Aber war das jetzt wirklich alles für dieses Jahr, nie wieder Ausflugswetter?

STILLER: Eine Hoffnung bleibt immer, so auch beim Wetter. Bereits für das kommende Wochenende gibt es wohl wieder etwas höhere Temperaturen, jedenfalls relativ gesehen, aber im Detail versagen hier immer noch unsere Vorhersagekünste. Einfach auf den nächsten SPREEBOTEN warten, der kann das genauer einschätzen.

Prognoseprüfung (ganz kurz):
Samstag Max-Temperatur 17.5°C 6.5 Stunden Sonnenschein
Sonntag Max-Temperatur 18.3°C 9.6 Stunden Sonnenschein
Am Montag nur noch Max-Temperatur 15.2 °C, kaum noch Sonne (unter 3 Stunden) und erster Regen, im Verlauf der Woche noch Windböen bis 21.4 m/s, also Stärke 9 und Sturm (gilt ab ab 20.8 m/s). Besser gehts wohl kaum in einer Wochenvorhersage.

08.05.2008 08:39 MESZ (für Ausgabe am Sa 10. Mai 2008)

Wetterinterview

SPREEBOTE: Was gibt es Neues im Wettermuseum? Bleibt es Pfingsten schön?

WETTERMUSEUM Lindenberg: Fangen wir mit dem Wetter an, ja es bleibt angenehm spätfrühlingshaft mit viel Sonne und Nachmittagstemperaturen zwischen 22 und 25 Grad. Da kann nichts schief gehen.
Aber Achtung: Nicht ungeschützt Sonnenbaden, wie in jedem Jahr muss ich auch in diesem Jahr warnen, im Mai trifft die schon starke Sonne auf die nicht vorgebräunte helle Haut. Da herrscht Sonnenbrandgefahr.
Die Kollegen vom benachbarten Observatorium haben bereits in dieser Woche mehrfach einen UV-Index von 5 gemessen, am Wochenende kommen wir erstmalig in den hohen UV-Index-Bereich.

SPREEBOTE: Kann man sich diese Messwerte im Internet anschauen?

WETTERMUSEUM Lindenberg: Ja, unter www.dwd.de/mol stellt sich das Observatorium vor, dort gelangt man auch unter den Link "aktuelle Messergebnisse" zu zahlreichen Messergebnissen, unter "Strahlungsflüsse" dann auch zu den UV-Strahlungsmessung vom aktuellen Tag und vom Vortag.

SPREEBOTE: Kann man die Messgeräte auch sehen?

WETTERMUSEUM Lindenberg: Das Richard-Aßmann-Observatorium veranstaltet den Tag der offenen Tür in diesem Jahr bereits im Mai. Am 25.05. - einem Sonntag - ist diese Wissenschaftseinrichtung von 10 bis 14 Uhr für alle Interessenten geöffnet. Das diesjährige Thema lautet: "Lokales Klima Lindenberg", entsprechende Vorträge finden um 11 und 12 Uhr statt. Zu besichtigen sind historische und moderne Messsysteme, um 12:45 Uhr kann ein Wetterballonstart verfolgt werden. Das Wettermuseum Lindenberg an der Zufahrtsstraße zum Observatorium wird ebenfalls geöffnet sein und dies sogar bis 16 Uhr. Eine günstige Gelegenheit, einmal nach Lindenberg aufzubrechen. Wie das Wetter an diesem Tag wird, wollte uns der Museumsverein leider noch nicht verraten. Aber dass er sich um Bratwurst und Getränke kümmert.

Im Übrigen lädt der Verein Wettermuseum e. V. zusätzlich zu einer Veranstaltung bereits am 18. Mai ein, dies ist ebenfalls ein Sonntag und der "Internationale Museumstag". Ablauf: 12 Uhr: Sonderführung für Lindenberger BürgerInnen und Gäste zum Thema "Lindenberger Innovationen, Entdeckungen und Rekorde", 13 Uhr: Einweihung einiger Außenanlagen an der Ballonhalle, 14 Uhr: Podiumsdiskussion in der Ballonhalle: Wissenschaftsmuseum im Dorf: Fluch, Fiasko oder Chance? Der Verein stellt sich den Bürgerfragen. 15 Uhr: Vortrag in der Ballonhalle: 120 Jahre Aßmann-Psychrometer.

21.06.2007 10:23 MESZ (für Ausgabe am Sa 23. Juni 2007)

Ist der Sommer vorbei?
Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

SPREEBOTE: Hallo Herr Stiller, der Juni hat uns bisher mit Wärme verwöhnt. Jetzt ist es kühl und soll kühl bleiben. Bleibt es so sieben lange Wochen?

STILLER: Hallo Frau Ulbricht, Sie spielen sicherlich auf den Siebenschläfertag an, der teils auch religiöses Brauchtum, heute aber eher als Wetterlostag bekannt ist.

SPREEBOTE: Was ist das, ein Wetterlostag?

STILLER: So genannte Lostage sind feststehende Tage im Kalender, die nach altem Volksglauben Vorhersagen über die Wetterverhältnisse der folgenden Wochen und Monate ermöglichen. Am kommenden Mittwoch ist der 27. Juni und wir kennen alle den Spruch: "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag".

SPREEBOTE: Wie kalt wird es bis Mittwoch?

STILLER: Jetzt am Wochenende setzt sich eine westliche Strömung und mit ihr kühle Meeresluft voll durch, wir erreichen dabei in unserer Region aber immer noch Lufttemperaturwerte bis 20 Grad Celsius, bei einem Mix von Wolken, Regenschauer und Sonne. Dann wird es in der Woche aber noch ein wenig kühler, teils bleibt es tags bei 16 oder 17 Grad. Und auch zum nächsten Wochenende bleibt es eher kühl und unbeständig.

SPREEBOTE: Wir wissen ja alle, dass es nicht in jedem Jahr klappt, mit der Siebenschläferregel. Bleibt da nicht doch Hoffnung für den Sommer?

STILLER: Ja, Hoffnung sollte immer sein, aber derzeit zeigen Computermodelle, bei aller Vorsicht von Prognosen, die über 10 Tage hinausgehen, kein Ende dieser kühlen Periode. In sieben Wochen wissen wir mehr, ob sich dieses Strömungsmuster vom Siebenschläfertag wochenlang halten konnte.

SPREEBOTE: Für die Touristen in der Oder-Spree-Region sind nun Museumsbesuche angesagt. Fürstenwalde hat neue Attraktionen. Wie sieht es im Lindenberger Wettermuseum aus?

STILLER: Nach der vom RBB unterstützten ersten Sanierungsphase der »Ballonhalle 2« an der Herzberger Straße haben wir in den letzten Wochen die vielen kleinen Arbeiten erledigt, inzwischen ist der Fußboden wirklich fertig und wir bereiten die Innengestaltung vor. Ziel ist es, bis August die Halle schrittweise zu füllen, es geht dabei um die meteorologischen Drachen, die teils noch nachgebaut werden müssen, teils um die erklärenden Poster, die derzeit in der Enstehung sind. Es ist eine ganze Palette von Arbeiten, die der Verein auf ehrenamtlicher Basis erledigen muss. Da sind wir dankbar, wenn es Hilfe aus der Region gibt, so derzeit von der FAW gGmbH oder dem Kulturamt des Landkreises, aber auch weitere Unterstützung würden wir nicht ablehnen.

SPREEBOTE: Und es ist trotzdem schon geöffnet?

STILLER: Ja, wir haben ja die Vereinsräume an der Gesamtschule, dort auch einen Ausstellungsraum. Im Übrigen geht dort derzeit das erste Halbjahr unserer Arbeitsgemeinschaft »Wetterteufel« erfolgreich zu Ende, die von der AKTION MENSCH unterstützt worden war.

25.01.2007 10 MESZ (für Ausgabe am Sa 27. Januar 2007)

Bleibt es weiß?
Der Anruf im Wettermuseum Lindenberg

SPREEBOTE:Hallo Herr Stiller, endlich auch etwas Schnee in unserer Region! Wird es noch etwas mehr?

STILLER: Hallo Frau Ulbricht, zunächst für 2007 alles Gute. Zum Schnee wie immer zwei Bemerkungen von mir. Erstens war es ja entsetzlich, wie schon bei 2 cm Neuschnee am Donnerstagvormittag auf der Fürstenwalder Umgehungsstraße die Laster kreuz und quer standen. Als Autofahrer wünschte man sich da ja fast, dass es mit dem Schnee bald vorbei ist.

SPREEBOTE: Aber als zweifacher Großvater wünschen Sie sich doch hoffentlich, dass Ihre Enkelinnen und andere Kinder am Wochenende einen Schneemann bauen können?

STILLER: Na klar, das ist ja auch Punkt 2: Ich wünschte mir das, aber am Sonntag ist es wirklich vorbei mit dem Schnee. Das Tief „Malte“, das am heutigen Donnerstag zum Redaktionsschluss noch über Polen/Weißrussland liegend diesen ersten richtigen Schneefall des Jahres verursachte, zieht weiter ostwärts ab. Wichtig für die weitere Wetterentwicklung ist aber auch, dass das Hoch »Bruni«, derzeit noch westlich Irland liegend, sich deutlich nach Süden verlagert und somit den Weg frei macht für wieder etwas mildere Meeresluft.

SPREEBOTE: Und wie läuft das nun am Sonntag/Montag mit den Temperaturen und der Straßenglätte genau ab?

STILLER: Erstens muss man beachten, dass durch die Auskühlung am Anfang der Woche, wir hatten ja bis zu -9 Grad Celsius in unserer Region, im Boden noch etwas Frost steckt. Dadurch wurde es am Donnerstag ja auch so glatt. Da am Samstag erneut etwas Schnee fällt, bleibt es glatt und in der Nacht zum Sonntag auch recht kalt über dieser Schneedecke, so etwas bis minus 5 Grad. Somit besteht am Sonntagvormittag vielfach noch Glättegefahr. Aber im Tagesverlauf wird es immer milder, bis zum Abend sind wir deutlich im Plusbereich bei etwa 2 bis 4 Grad Lufttemperatur und dann fallen die Niederschläge als Regen, die alles wegräumen. Der Berufsverkehr am Montag dürfte dann normal verlaufen, aber bitte sicherheitshalber die Nachrichten verfolgen. So könnte am Dienstag bei leichtem Frost in Waldlagen oder auf Brücken schon die nächste Glättegefahr lauern.

SPREEBOTE: Was macht das Wettermuseum?

STILLER: Wir bereiten uns auf die Radsaison vor, verbessern derzeit mit Unterstützung der Fürstenwalder FAW gGmbH die Ausschilderung und beginnen in der Ballonhalle mit ersten Arbeiten. Für Gruppen sind wir jederzeit geöffnet, Besuchstermin bitte telefonisch oder per Email vereinbaren.

... hier wären noch fünf Interviews nachzutragen. Wenn denn Zeit ist.

31.08.2006 10:58 MESZ (für Ausgabe am Sa 02. September 2006)

Wochenendwetter gerettet!
Das Interview mit "Wetterdoktor" Bernd Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: In diesen Tagen nur Tristesse am Himmel und am Thermometer, am Dienstag und Mittwoch nur 15 Grad als höchste Temperatur. Das kann ja der Oktober besser. Ist denn jetzt Hoffnung fürs Wochenende?

STILLER: Ja!! Wir erreichen wieder die 20 Grad-Marke, können sie, wenn die neuen Wolken nicht zu schnell am Sonntag aufziehen, sogar um zwei oder drei Grad überbieten. In knappen Worten ist die Wetterlage durch ein Rückdrehen der Höhenströmung von Nordwest bis Nord in den letzten Augusttagen auf jetzt West am ersten Septemberwochenende gekennzeichnet, damit kann wieder mildere Meeresluft nach Mitteleuropa fließen und auch den Osten Deutschlands erreichen. Allerdings sind in dieser Westströmung auch immer wieder neue Tiefdruckgebiete eingelagert, die uns zeitweise Wolken und Regen bringen.

SPREEBOTE: Kann man das nicht genauer sagen?

STILLER: Ja, selbstverständlich. Wenn es denn um den Radscharmützel-Sonntag geht, zeichnet sich ab, dass am späteren Nachmittag, vielleicht sogar erst am Abend, dann aber über mehrere Stunden ein Regengebiet aufzieht. Meine eigenen Vorbereitungen für den Sonntag laufen so, dass ich wohl pünktlich an den Start gehe werde. Aber das ist noch 3 Tage hin und da sollten wir uns die aktuellen Unterlagen wohl noch einmal anschauen (z. B. easywetter.de).

SPREEBOTE: Könnte das Wettermuseum Lindenberg hier nicht einen Service einrichten?

STILLER: Das schaffen wir in diesem Jahr noch nicht, aber im nächsten Jahr gern, dann auch als Anreisepunkt mit Stempelausgabe. Derzeit laufen die Vorbereitungen der Vereinsgründung auf Hochtouren, am 15.09.2006 um 17 Uhr wird die Gründungsversammlung für einen Träger- und Förderverein "Wettermuseum" im Nebengebäude der ehemaligen Gesamtschule stattfinden. Neben Meteorologen, die ihre Mitgliedschaft bereits zugesagt haben (Dr. Joachim Neisser als langjähriger Leiter, Prof. Thomas Foken aus Bayreuth, der viele Jahre in Lindenberg wirkte), werden auch Lehrer und Schulleiter, Schüler und Ingenieure oder Hobbymeteorologen den Verein gründen. Jeder der Interesse für die Meteorologie, Denkmalpflege, Museumsarbeit oder Arbeit mit Kindern mitbringt, ist im zukünftigen Verein herzlich willkommen (mehr unter www.wettermuseum.de).

Prognoseprüfung (nur 2 Stichpunkte): ja das war knapp, der Regen fing schon kurz vor 16 Uhr an, dann noch mit Lücken, ab ca. 16:30 dann doch ganz intensiv. Ist das noch "späterer Nachmittag"? Jedenfalls von einigen bekannten Sportfreunden gab es Lob, weil es tatsächlich von vormittags bis in den Nachmittag hinein überwiegend trocken blieb. Bei 22,1 Grad Tageshöchsttemperatur (am Samstag sogar 25,9 °C) noch angenehmes Radfahrwetter. Etwas mehr Sonne hätte es sein können.

08.06.2006 12:57 MESZ (für Ausgabe am Sa 10. Juni 2006)

Sommerwetter im Anmarsch!
Das Interview mit "Wetterdoktor" Bernd Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: Es hat sich langsam herumgesprochen, es gibt am Wochenende Sonnenschein. Bleibt es so in der nächsten Woche!

STILLER: Ja!! Und es wird sogar noch wärmer. Jetzt am Wochenende liegen wir mit den Maxima der Lufttemperatur so bei 22 Grad am Sonnabend und bei knapp 25 Grad am Sonntag. Und bis Mittwoch wird sich die Luft unter dem Einfluß von Hoch Volker – Hoch Ullrich zieht sich nach Süden zurück – schrittweise erwärmen. Die 30-Grad-Marke kann tatsächlich am Mittwoch erreicht werden. Trockenes und heißes Sommerwetter, wer kann, sollte in der Scharmützelseeregion Urlaub machen. Dort bietet der See zunächst noch Erfrischendes!

SPREEBOTE: Kann man da bereits für das nächste Wochenende planen?

STILLER: Ja, denn die Hitzewelle hält über das nächste Wochenende an, etwas unsicherer bleibt, ob dann zum nächsten Wochenende vielleicht nicht doch schon einige Wolkenfelder beim Sonnenbad stören bzw. erste Schauer und Gewitter aufziehen. Also: Warm bleibt es auf jeden Fall, und die Wassertemperaturen sind in einer Woche auch angenehmer als noch heute. Ansonsten mein Tip: im Laufe der Woche unter www.easywetter.de die Langfristprognose anschauen.

SPREEBOTE: Bei dieser Prognose sollte man dann doch etwas zur Sonnenbrandgefahr sagen.

STILLER: Unbedingt. Wir haben jetzt bald den Sonnenhöchststand und noch nicht jeder hat eine vorgebräunte Haut. Die Erythemzeit – die Zeit bis zur Hautrötung - beträgt da in den Mittagsstunden kaum 20 Minuten! Mit der Faustregel: Sonnenbrandzeit gleich 4 mal Erythemzeit tut es nach einer guten Stunde wirklich weh und hinterläßt Schäden. Je nach Hauttyp muß man sogar noch vorsichtiger sein.

SPREEBOTE: Dank für die Beratung!

Prognoseprüfung: OK

20.04.2006 10:44 MESZ (für Ausgabe am Sa 22. April 2006)

Hurra der Frühling ist da!
Die Wetternachfrage beim Meteorologen Dr. Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: Hallo Wetterdoktor, daß der Frühling über den Winter gesiegt hat, sehen wir ja schon seit einigen Tagen. Bleibt es jetzt die kommende Woche so?

STILLER: Ja bis zum Mittwoch, sogar noch mit weiterem Temperaturanstieg deutlich über 20 Grad, vielleicht sogar knapp an die 25 Grad am Dienstag oder Mittwoch heran, was definitionsgemäß einen Sommertag ausmachen würde. Etwa ab Donnerstag ist es dann aber wieder kühler.

SPREEBOTE: Bleibt es trocken?

STILLER: Jetzt am Samstag – besonders am Nachmittag und Abend - mischt sich unter die Freude über den Temperaturanstieg noch aprilhaftes Schauerwetter. Ab Sonntag sind vereinzelte Regenschauer nicht auszuschließen, aber eher selten.

Prognoseprüfung: OK (Details später)

13.04.2006 11:38 MESZ (für Ausgabe am Sa 15. April 2006)

Osterwetter nur teils mit Sonne
Das Wetterinterview mit Diplom-Meteorologen Bernd Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: Der Karfreitag ging mit dem Wetter ja mächtig daneben, bleibt wenigstens für die restlichen Festtage etwas Hoffnung?

STILLER: Hallo Frau Ulbricht, da kann es wirklich nur besser werden und die gute Nachricht: Ein kleines Zwischenhoch sorgt im Verlauf des Samstags für Wetterbesserung, sogar etwas Sonne und einen trockenen Abend. Die zahlreichen Osterfeuer haben damit gute Bedingungen, auch der Wind ist schwach. Daß Osterfeuer aber angemeldet werden müssen, gilt trotzdem, das sage ich hier mal als Gemeindevertreter.

SPREEBOTE: Wird es auch so richtig warm?

STILLER: Leider nein, die Lufttemperatur hat in diesem April in Oder-Spree bisher die 16 Grad Celsius noch nicht überschritten und es bleibt auch bis Ostermontag bei einer Lufttemperatur nachmittags zwischen 12 und 16 Grad, mehr ist leider nicht drin. Und abends wird es rasch kühl. Also Jacke an und ran ans Feuer.

SPREEBOTE: Und Sonntag früh, die Ostereiersuche im Freien?

STILLER: Da stört uns wahrscheinlich schon das nächste Randtief, das am Ostersonntag von Benelux nach Polen zieht und ziemlich genau Oder-Spree überquert. Das bringt dicke Wolken und wohl auch Regen. Allerdings sind sich hier die numerischen Modellrechnungen noch nicht einig, wieviel Regen das werden könnte. Abends erleben wir noch die ersten Wolkenlücken auf der Rückseite des Tiefs, am Montag wird es wieder mehr Sonne geben, allerdings zwingt die frische Kaltluft zur Jacke.

SPREEBOTE: Bringt der restliche April dann die richtigen Frühlingsgefühle?

STILLER: Vom Sonnenschein her ja, die Sonne scheint ja immer kräftiger, von der Lufttemperatur her geht es eher verhalten weiter, keine Extreme nach unten oder nach oben, eher Mittelmaß. Und noch ein Tip zum Wettermuseum: Wir können ab 1. Mai einen Minijob bezahlen. Einige Bewerbungen gibt es bereits, zur Aufgabe findet man etwas unter www.wettermuseum.de (Button: Helfer gesucht).

Prognoseprüfung (ganz kurz): Freitag verregnet - also Pluspunkt. ...

06.04.2006 11:33 MESZ (für Ausgabe am Sa 08. April 2006, dort stark gekürzt)

Wochenend und Sonnenschein?
Das Wetterinterview mit Diplom-Meteorologen Bernd Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: Derzeit herrscht ein sympathischer Wetterrhythmus, immer am Wochenende war und ist es etwas freundlicher. Stimmt das auch aus Sicht der Wissenschaft und bleibt das bis Ostern so?

STILLER: Hallo Frau Ulbricht, fast richtig beobachtet! Es ist aber Zufall, und es bleibt nicht ewig so. Und exakt war auch ein Montag bisher wärmster Tag des Jahres, der 27. im März. Aber der zweitwärmste war wirklich der letzte Sonntag, mit 16 bis 17 Grad in Oder-Spree und 8 Stunden Sonnenschein, abends allerdings auch mit kräftigen Schauern.

SPREEBOTE: Und der Blick nach vorn, wird das jetzige Wochenende wärmer?

STILLER: Im Vergleich zur Wochenmitte – Donnerstag früh sogar mit Frost – wird es etwas milder, und es gibt mehrere Stunden Sonnenschein - aber wird aber nicht so mild wie am letzten Sonntag, die Lufttemperatur erreicht nachmittags zwischen 12 und 15 Grad. Fürs Anradeln und Gartenarbeit mit Jacke aber doch ganz gute Bedingungen. Besonders zum Abend sind einzelne Regenschauer zu beachten.

SPREEBOTE: Und nun zu Ostern, dann kommt aber der große Durchbruch?

STILLER: Vielleicht wird’s Wetter wirklich besser als die jetzigen Prognosen andeuten, bei 10 Tagen im Voraus muß man - wie immer - vorsichtig sein. Die Woche beginnt jedenfalls eher kühl und bleibt so bis Donnerstag, an manchen Tagen gerade 5 oder 6 Grad Lufttemperaturmaximum. Schuld ist eine kräftige Nordwestströmung, die dreht bis Karfreitag allerdings etwas zurück auf West und auch Südwest, damit kommt etwas mildere Luft zu Ostern nach Mitteleuropa.

SPREEBOTE: Also verhaltener Optimismus fürs Osterwetter?

STILLER: Ja, so kann man das nennen, keine Extreme nach unten oder nach oben, eher Mittelmaß, ansonsten immer unter www.easywetter.de die aktuelleren Angaben beachten.

Prognoseprüfung (nur 2 Stichpunkte): Die Woche war tatsächlich recht kühl, in Angermünde nördlich des Oder-Spree-Raumes blieb das Thermometer am 11. April tatsächlich bei maximal 6,6 Grad Celsius stehen, die Wetterstation in Oder-Spree (Obs Lindenberg) hatte am 10. (Mo), 11. (Di) und 12. (Mi) mit 8,9 °C, 8,5 °C und 7,5 °C nicht wirklich mehr zu bieten. Die Prognose der kühlen Woche war also richtig und dann wurde es tatsächlich etwas (!!) milder.

09.03.2006 10:40 MESZ (für Ausgabe am Sa 11. März 2006, dort leicht gekürzt)

Wo bleibt der Frühling?
Das Wetterinterview mit Diplom-Meteorologen Bernd Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: Lieber Herr Dr. Stiller, angeblich beginnt der Frühling bei euch Meteorologen am 1. März, ich sehe draußen aber immer noch Schneehaufen. Was ist hier los?

STILLER: Liebe Frau Ulbricht, wir sollten hier zwei oder drei Dinge auseinanderhalten. Das eine ist das Wetter in diesem Jahr, das andere sind einfach Definitionsfragen. Astronomisch ergeben sich die vier Jahreszeiten durch die scheinbare Sonnenbahn an der Himmelskugel. Der Winter beginnt zur Wintersonnenwende um den 21. Dezember und Frühlings- und Herbstbeginn sind durch die Äquinoktien festgelegt, das sind die Tag- und Nachtgleichen bzw. die Zeitpunkte, an denen die Sonne direkt am Äquator im lokalen Zenit steht. In diesem Jahr ist der astronomische Frühlingsbeginn am 20. März.

SPREEBOTE: Ja und warum fangt Ihr Meteorologen schon am 1. März an, wenn noch Schnee liegt und der Scharmützelsee immer noch zugefroren ist?

STILLER: Einerseits ist es etwas bequemer, wenn man Statistiken monatsweise führen kann, es macht aber auch tatsächlich Sinn, weil über viele Jahre der März wärmer ist als der Dezember. Somit sind Dezember, Januar und Februar die klassischen Wintermonate. In diesem Winter hat es auch wieder geklappt, in Oder-Spree hatte der letzte Herbstmonat November noch eine Monatsmitteltemperatur von +4,1 °C, der Dezember dann +0,7 °C, was fast dem Normalwert entsprach, der Januar war dann deutlich zu kalt mit -4,4 °C. Der Februar schloß mit -0,6 °C und lag damit ein halbes Grad unter dem Normalwert. Den Temperaturverlauf der drei Wintermonate an einer amtlichen Wetterstation in Oder-Spree zeigt die Grafik. Grafik mit Minima und Maxima der Lufttemperatur im Oder-Spree-Raum

SPREEBOTE: Wann hört der Spuk auf?

STILLER: Mildere Luft hat sich ja bis zur Elbe vorgekämpft, aber an Schwung verloren. Tief "Christine" zieht nach Osten und auf der Rückseite kommt die Kaltluft von Norden zurück. So bleibt es am Wochenende eher frostig, allerdings wird sich die Sonne vielleicht noch Sonntag, spätestens Montag zeigen. Das ist ja das einzig Positive derzeit, daß die Sonne schon wieder etwas kräftiger scheint, wenn sie denn gelegentlich durch die Wolken durchkommt.

SPREEBOTE: Und zum nächsten Wochenende, wird der Scharmützelsee eisfrei?

STILLER: Da die Woche mit Frösten beginnt und ein neuer Anlauf für mildere Luft in der Mitte der Woche wieder nur schwach daherkommt, muß man für die Schiffahrt am 18. März mit Problemen rechnen. Das ist sehr vage, aber mehr geben numerische Wettervorhersagemodell für einen 10-Tages-Zeitraum nicht her. Ich bin also eher pessimistisch, man kann aber unter www.easywetter.de die aktuelleren Angaben verfolgen!

Prognoseprüfung (ganz kurz): Das Wochenende war verschneit, am Sonntag kamen wirklich einige kleine Wolkenlücken, aber man musste danach suchen. Die Lücken waren am Montag schon etwas größer, aber die Sonne zeigte sich immer nur kurz, die Lufttemperatur blieb unter dem Gefrierpunkt. Auch danach blieb es spätwinterlich, die Temperaturprognose war somit richtig.
Schönheitsfehler der Woche: es war nicht Tief "Christine", sondern die Rückseite von Tief "Bente", die uns dann die Kaltuftzufuhr brachte. Ich entschuldige mich.

02.03.2006 11:00 MESZ (nicht veröffentlicht)

Wo bleibt der Frühling?
Das Wetterinterview mit Diplom-Meteorologen Bernd Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: Lieber Herr Dr. Stiller, angeblich beginnt der Frühling bei euch Meteorologen am 1. März, ich sehe draußen aber nur Schnee. Was ist hier los?

STILLER: Liebe Frau Ulbricht, wir sollten hier zwei oder drei Dinge auseinanderhalten. Das eine ist das Wetter in diesem Jahr, das andere sind einfach Definitionsfragen. Astronomisch ergeben sich die vier Jahreszeiten durch die scheinbare Sonnenbahn an der Himmelskugel. Der Winter beginnt zur Wintersonnenwende um den 21. Dezember und Frühlings- und Herbstbeginn sind durch die Äquinoktien festgelegt, das sind die Tag- und Nachtgleichen bzw. die Zeitpunkte, an denen die Sonne direkt am Äquator im lokalen Zenit steht. In diesem Jahr ist der astronomische Frühlingsbeginn am 20. März.

SPREEBOTE: Ja und warum fangt Ihr Meteorologen schon am 1. März an, wenn noch Schnee liegt und der Winterdienst schon schläft, wie am Donnerstag, das war doch teuflisch glatt.

STILLER: Einerseits ist es etwas bequemer, wenn man Statistiken monatsweise führen kann, es macht aber auch tatsächlich Sinn, weil über viele Jahre der März wärmer ist als der Dezember. Somit sind Dezember, Januar und Februar die klassischen Wintermonate. In diesem Winter hat es auch wieder geklappt, in Oder-Spree hatte der letzte Herbstmonat November noch eine Monatsmitteltemperatur von +4,1 °C, der Dezember dann +0,7 °C, was fast dem Normalwert entsprach, der Januar war dann deutlich zu kalt mit -4,4 °C. Der Februar schloß mit -0,6 °C und lag damit ein halbes Grad unter dem Normalwert.

SPREEBOTE: Wann hört der Spuk auf?

STILLER: In den nächsten Tagen bleibt es winterlich unbeständig und am 8. März sollte man die Blumen nicht vergessen, damit etwas Frühlingsgefühl aufkommt. Danach deuten die Modell um den 10. und 11. März herum an, daß es milder werden könnte. Das ist aber sehr vage und an der Grenze der Leistungsfähigkeit numerischer Wettervorhersage. Das einzig Positive ist derzeit, daß die Sonne schon wieder etwas kräftiger scheint, wenn sie denn gelegentlich durch die Wolken durchkommt. Ansonsten immer unter www.easywetter.de die aktuelleren Angaben beachten.

Prognoseprüfung (Teilauswertung): Das Wochenende und die gesamte Woche (einschließlich 8. März) blieb temperaturmäßig spätwinterlich. Hier die Werte für Lindenberg:

Tag        Lufttemperaturminimum Lufttemperaturmaximum
Samstag     04.03.2006   -3,0 °C       2,3 °C
Sonntag     05.03.2006   -3,8 °C       3,4 °C
Montag      06.03.2006   -7,7 °C       2,0 °C
Dienstag    07.03.2006   -1,5 °C       0,4 °C
Mittwoch    08.03.2006   -6,3 °C       2,7 °C
Donnerstag  09.03.2006   -3,0 °C       0,4 °C
Freitag     10.03.2006   -0,9 °C       1,1 °C

16.02.2006 11:00 MESZ (für Ausgabe am Sa 18. Februar 2006)

Das Wetterinterview mit Diplom-Meteorologen Bernd Stiller, Langewahl

SPREEBOTE:Herr Stiller, der Schnee schmilzt, alle Meteorologen reden vom milden Wetter, wann geht es am Scharmützelsee los? Wann sieht man wieder Cabriolets?

STILLER: Frau Ulbricht, Ihre Ungeduld kann ich verstehen, irgendwie haben alle in der Oder-Spree-Region keine Lust mehr, ständig Schnee wegzufegen, der auf der anderen Seite für Wintersport auch nicht ausreicht. Aber leider leider bin ich heute kein Verkünder des Frühlings.

SPREEBOTE:Was denn, es bleibt Winter?

STILLER: Wenn man so will, ja. Daß sich einmal milde Meeresluft bis zur Oder durchsetzt, gehört zum Mitteleuropäischen Winter. Jetzt am Sonntag ist der Höhepunkt des milden Wetters mit Lufttemperaturen örtlich bis zu 5 Grad, aber das ist doch kaum frühlingshaft.
Und ab Montag geht es schon wieder rückwärts. Die Milderung gab es, weil Tief "Reineke" über dem Nordmeer bzw. der Nordsee lag. Zur Wochenmitte liegt der tiefe Luftdruck über den Alpen, dann gibt es wieder nördliche und östliche Windrichtungen und bei starker Bewölkung Lufttemperaturen um null Grad, mit all den Gefahren für den Verkehr.

SPREEBOTE: Also unangenehmes Wetter, aber kein Hochwinter?

STILLER: Ja, so kann man das zusammen, eher nasskalt, aber kein strenger Frost. Aber auch kein Frühling. Mein Tip zum Schluß: Wer mehr für das Wetter bzw. für die Wetterdiskussion in der Region leisten will, sollte sich der Initiative wettermuseum.de anschließen.

Prognoseprüfung (verkürzt): Ja, am Sonntag 5 Grad Celsius plus und ab Montag wieder leichter Frost in den Nächten (Punktlandung!). Schönheitsfehler: Der Samstag hatte örtlich sogar fast 8 Grad als Lufttemperaturmaximum. Hier die Werte für Lindenberg:

Tag        Lufttemperaturminimum Lufttemperaturmaximum
Samstag     18.02.2006   0,8 °C       7,8 °C
Sonntag     19.02.2006   1,9 °C       5,2 °C
Montag      20.02.2006  -0,2 °C       2,9 °C
Dienstag    21.02.2006   0,4 °C       3,6 °C
Mittwoch    22.02.2006  -0,5 °C       1,4 °C
Donnerstag  23.02.2006  -2,3 °C       1,8 °C
Freitag     24.02.2006  -4,2 °C       4,0 °C

02.02.2006 11:00 MESZ (für Ausgabe am 04. Februar 2006)

Das Wetterinterview mit Dipl.-Meteorologen Dr. Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: Es war ja bitter kalt im Januar, war das rekordverdächtig?

Stiller: Nein, am 23. Januar früh hatten wir verbreitet in der Region minus 20 Grad Celsius, das ist zwar Rekord dieses Winters, der Rekord seit Beginn der regelmäßigen Messungen in unserer Region steht aber bei minus 28 Grad in Lindenberg aus dem Jahre 1929 (11. Februar). Wenn man die Region etwas weiter fasst, steht der Rekordwert der tiefsten Lufttemperatur sogar bei -31 Grad mit einer Messung in Frankfurt (Oder). Dort gab es ja bis zur Mitte der 80er Jahre eine amtliche Wetterstation.

SPREEBOTE: Gut, für einen Tagesrekord hat es dann nicht gereicht. Aber der Januar insgesamt war vielleicht ein Rekordmonat?

Stiller: Der Januar 2006 war schon besonders kalt, das ist unstrittig. Mit minus 4,4 Grad Celsius mittlerer monatlicher Lufttemperatur hier in der Region lag er deutlich unter dem langjährigen Mittel (minus 1,2 °C), aber der Januar im Winter 1995/96 war mit minus 4,6 Grad auch so kalt wie in diesem Jahr und im Winter 1986/87 lag die Januarmitteltemperatur sogar bei minus 8,1 Grad. Fazit: Ja es war wieder ein sehr kalter Januar, aber nichts für die Rekordliste.

SPREEBOTE: Hält der Winter an?

Stiller: Ja, die Lufttemperaturen schwanken zwischen fast minus 10 (Sonntag und Montagfrüh) und null Grad (Montagabend und Dienstag), später um minus 5 Grad. Dadurch gibt es, wohl vorrangig am Montag im Tagesverlauf beginnend, auch wieder komplizierte Straßenverhältnisse bei leichtem Schneefall oder Sprühregen.

SPREEBOTE: Zurück zu den Rekordwerten: Was macht das Wettermuseum?

Stiller: Das Projekt Meteorologiemuseum in Lindenberg soll natürlich nicht nur Rekordbücher führen. Mehr dazu steht auf unserer Webseite "wettermuseum.de", die seit einigen Tagen erneuert wird.

Prognoseprüfung (pauschal): Ja, der Winter hielt an. Statt "fast minus 10" Grad gab es sogar -11 Grad Celsius am Montag früh in Lindenberg und - 16 Grad in Langewahl (hier allerdings am Waldrand mit anderer Messtechnik als beim Wetterdienst). Die milde Luft (über null Grad Celsius) kam zwar noch nicht am Montagabend, sondern erst am Dienstagmorgen, aber das ist bei einer Prognose über 4 bis 5 Tage im Voraus wohl noch keine Peinlichkeit. Dass die Lufttemperatur danach dann nicht nur "um null" lag, sondern kurzzeitig sogar auf 4 °C anstieg, ist wohl ebenfalls keine Fehlleistung (früher galt einmal eine Prognose für den laufenden Tag dann als richtig, wenn der Fehler 2 Grad oder weniger betrug) und für die persönliche Planung der Woche eher belanglos. Ab Freitag ging es dann wieder in den Frostbereich, am Sonntag (12.2.) auch wieder bis -5 Grad, wenigstens am Erdboden. Der prognostizierte Schneefallbeginn am Montagabend war ein Volltreffer.
Hier die Lufttemperaturwerte für Lindenberg:

Tag        Lufttemperaturminimum Lufttemperaturmaximum
Samstag     04.02.2006  -1,2 °C       0,7 °C
Sonntag     05.02.2006  -9,6 °C      -3,9 °C
Montag      06.02.2006 -11,1 °C      -3,9 °C
Dienstag    07.02.2006  -4,6 °C       4,0 °C
Mittwoch    08.02.2006   2,5 °C       3,2 °C
Donnerstag  09.02.2006   1,3 °C       3,4 °C
Freitag     10.02.2006  -0,4 °C       0,8 °C

26.01.2006 11:45 MESZ (für Ausgabe am 27./28. Januar 2006, n.v.)

Das Wetterinterview

SPREEBOTE: Das war ja bitter kalt in der letzten Woche, war das rekordverdächtig?

Stiller: Nein, am Montagmorgen hatten wir verbreitet in der Region minus 20 Grad Celsius, das ist zwar Rekord dieses Winters, der Rekord seit Beginn der regelmäßigen Messungen in unserer Region steht aber bei minus 28 Grad in Lindenberg aus dem Jahre 1929 (11. Februar). Wenn man die Region etwas weiter fasst, steht der Rekordwert der tiefsten Lufttemperatur sogar bei -31 Grad mit einer Messung in Frankfurt (Oder). Dort gab es ja bis zur Mitte der 80er Jahre eine amtliche Wetterstation.

SPREEBOTE: Minus 20 Grad in Lindenberg, kann es da an anderen Stellen nicht noch kälter gewesen sein?

Stiller: Ich habe in Langewahl minus 21 Grad gemessen, wobei allerdings meine Messtechnik nicht vollständig Wetterdienstkriterien entsprechen kann. Nach der Wetterlage mit schwachen Winden am Montagmorgen halte ich wesentlich tiefere Temperaturen auch in ungünstigen Lagen für unwahrscheinlich. Amtliche Wetterstationen in der Umgebung (Berlin, Cottbus, Manschnow lagen teils auch "nur" bei minus 19 Grad).

SPREEBOTE: Hält die Kälte an?

Stiller: Es war ja schon jetzt nicht mehr ganz so kalt, also relativ gesehen, sind jetzt früh minus 12 Grad schon ein Unterschied.

Es wird von Tag zu Tag etwas Frostabschwächung geben, zu Wochenmitte wäre da sogar für einige Stunden wieder das Erreichen von Lufttemperaturen um null Grad möglich, wenn jetzige Computermodellrechnungen Recht behalten.

SPREEBOTE: Zurück zu den Rekordwerten: Was macht das Wettermuseum?

Stiller: Das Projekt Meteorologiemuseum in Lindenberg soll natürlich nicht nur Rekordbücher führen. Mehr dazu steht auf unserer Webseite "wettermuseum.de", die seit einigen Tagen erneuert wird.

Prognoseprüfung (verkürzt): Im Wesentlichen eingetroffen, sowohl die schrittweise Frostabschwächung als auch die kurze frostfreie Periode. In der Tendenz richtig, aber im Detail kann man meckern: Die "Lufttemperaturen um null Grad" traf sogar schon am Montag ein. Hier die Werte für Lindenberg:

Tag        Lufttemperaturminimum Lufttemperaturmaximum
Samstag     28.01.2006  -11,7 °C      -1,4 °C
Sonntag     29.01.2006   -8,8 °C      -0,5 °C
Montag      30.01.2006   -6,2 °C       0,0 °C
Dienstag    31.01.2006   -0,9 °C       0,4 °C
Mittwoch    01.02.2006   -2,3 °C      -2,0 °C
Donnerstag  02.02.2006   -4,3 °C      -1,7 °C

21.12.2005 22:11 MESZ (für Ausgabe am 23./24. Dezember, n.v.)

Das Wetterinterview zum Jahreswechsel

mit Dipl.-Meteorologen Dr. Bernd Stiller, Langewahl

SPREEBOTE: Das Weihnachtsfest ohne Schnee, gibt es wirklich keine Hoffnung für das stimmungsvolle Weiß?

STILLER: Leider nicht am Heiligabend, der eher nasskalt ist. Man sollte für den Weihnachtsmann also eher einen heißen Tee bereithalten, wenn er von draußen kommt. Danach setzt sich allerdings von Norden her zunehmend Kaltluft durch. Für eine Schneedecke wird es jedoch in der Nacht zum Sonntag, dem ersten Weihnachtstag, noch nicht reichen.

SPREEBOTE: Also Hoffnung für einen winterlichen zweiten Weihnachtsfeiertag?

STILLER: Relativ sicher ist die Rückkehr winterlicher Temperaturen, ab Montag bleibt es auch tags meist frostig. Somit ist beginnend ab Sonntag auf Straßenglätte zu achten.

SPREEBOTE: Um die Aussage zum Schneefall drücken Sie sich!

STILLER: Na ja, sie befragen mich heute am Mittwoch. Da kann ich nur folgendes sagen: Am Montag ist es eine Wetterlage mit kleinräumigen Schneeschauern, ob diese Schneeschauer aber gerade Oder-Spree und den Scharmützelsee treffen, kann ich nicht versprechen. Dienstag oder Mittwoch gibt es dann zeitweise überall Schneefall.

SPREEBOTE: Reicht es zum Skifahren in den Diehloer Höhen?

STILLER: Dort mit Kunstschneeunterstützung im Laufe der Woche wahrscheinlich ja, aber mehr Spaß macht es in den Mittelgebirgen, der Fichtelberg hat mehr als 1 m Schneehöhe. Das schafft auch das Tauwetter am Neujahrswochenende nicht weg.

SPREEBOTE: Das Jahr geht zu Ende, gibt es schon erste Einschätzungen?

STILLER: Wie in mehreren Vorjahren ist auch das Jahr 2005 wärmer als das 30jährige Mittel der Periode 1961 bis 1990, etwa um 0,9 Grad auf das ganze Jahr gesehen! Das ist schon viel, allerdings nicht rekordverdächtig. Beim Sonnenschein wird das langjährige Mittel mit deutlich über 1900 Sonnenstunden im Jahr 2005 auch überschritten, jedoch ist auch das kein Rekord, denn beispielsweise in den Jahren 1953 und 1959 gab es sogar mehr als 2000 Stunden mit Sonnenschein. Die Niederschlagsmenge 2005 liegt dagegen im Oder-Spree-Raum meist in Nähe des langjährigen Mittelwertes. Abschließend wünsche ich allen Leserinnen und Lesern des Spreeboten ein besinnliches Weihnachtsfest und für das Jahr 2006 alles Gute.

SPREEBOTE: Danke für die Auskünfte und die Wünsche.

Prognoseprüfung (in Kurzform): Nuja, der Weihnachtsabend war hier und da und zeitweise nass, insofern war die Prognose richtig, es gab aber auch schon unangenehmeres Wetter, mit dem Tee war es vielleicht übertrieben. Vollkommen richtig: Schnee war im Tiefland nicht vorhanden. Der kam erst am zweiten Weinachtsfeiertag, zunächst 2 bis 3 cm, später auch mehr bei Frostwetter.

17.11.2005 09:45 MESZ (für Ausgabe am 19./20. November, n.v.)

Wird es wieder mild?

Das kurze Wetterinterview zum Novemberwetter mit Dr. Stiller, Langewahl (wetterdoktor.de)

SPREEBOTE: Das Oktoberwetter hat uns verwöhnt. Jetzt müssen wir heizen. Wird es wieder milder?

STILLER: Nein, danach sieht es wirklich nicht aus. Bis zum Ende der nächsten Woche bleibt es recht kühl, tags bleibt die Lufttemperatur wohl durchweg unter 5 Grad und nachts tritt wiederholt Frost auf. Damit sollten Auto- und Radfahrer auf Reifglätte in den Frühstunden achten bzw. bei etwas Schneefall, der im Moment innerhalb der nächsten Tage auch bei uns möglich scheint, den längeren Bremsweg einkalkulieren.

SPREEBOTE: Jetzt schon Schnee, ist das nicht etwas zu früh?

STILLER: Nein, langjährige Statistiken sehen den ersten Schneefall auch in unserer Region im Mittel um den 10. November, ich betone im Mittel. Da der Boden aber noch relativ warm ist, bildet dieser erste Schneefall meist keine Schneedecke.

SPREEBOTE: Also kühl und nass in der nächsten Woche, ist das richtig zusammengefasst?

STILLER: Kühl ja, aber ansonsten wechseln sich trockene Passagen und kurze sonnige Abschnitte mit "Schmuddelwetter" ab. Wer sich im Laufe der Woche über aktuelle Trends informieren will, kann das wie immer unter www.easywetter.de.

Prognoseprüfung (in Kurzform): Die maximalen Lufttemperaturen bewegten sich innerhalb der gesamten Woche zwischen 0 und 4 Grad, also echtes Heizwetter.

20.10.2005 10:25 MESZ (für Ausgabe am 21./22. Oktober)

Kommt jetzt das Novemberwetter?

SPREEBOTE: Jetzt am Wochenende ist es eher trüb, hier und da gibt es auch etwas Regen, müssen wir uns jetzt schon auf nasskaltes Novemberwetter einstellen?

STILLER: Nein!
Ursache der vorübergehenden starken mehrschichtigen Bewölkung ist ein umfangreicher Tiefdruckkomplex mit mehreren Tiefs von der Biskaya bis nach Nordfinnland, der zeitweilig auch mit seinen Fronten bzw. Luftmassengrenzen bis zur Oder vorankommt. Ab Dienstag - spätestens Mittwoch - dreht die Luftströmung von West/Nordwest wieder zurück auf Süd bis Südwest, auch in den höheren Luftschichten. Und es kräftigt sich das Osteuropahoch. Damit ist die Chance für freundliches Nachmittagswetter mit Lufttemperaturwerten über 15 Grad gegeben.

SPREEBOTE: Sie betonen den Nachmittag, sieht es früh anders aus?

STILLER: Bei den Temperaturen auf jeden Fall, an einigen Tagen durchaus früh auch knapp unter 5 Grad Celsius in ungünstigen Lagen. Ansonsten muss man bei solchen Wetterlagen im Oktober auch mit Nebel und Hochnebelfeldern rechnen, die sich erst im Tagesverlauf auflösen. Ob die konkreten Bedingungen dafür gegeben sind, kann 5 Tage vorher aber nun wirklich nicht diskutiert werden.

SPREEBOTE: Gibt es Frost?

STILLER: Jetzt am Wochenende und in der nächsten Woche eher nicht. Aber wir hatten in diesem Herbst schon einen richtigen Frosttag, den letzten Sonntag (16.10.). Von Manschnow nördlich Frankfurt (Oder) mit -1,3 Grad über Langewahl mit ebenfalls -1,3 Grad bis nach Cottbus mit -2,5 Grad Celsius gab es in den Frühstunden vielfach negative Lufttemperaturen. Nur die etwas höheren Lagen, wie Lindenberg, verblieben knapp über null im Messniveau 2 m über dem Boden. Am Boden gab es allerdings auch in Lindenberg Frost.

SPREEBOTE: Danke für das Interview. Wo kann man nachlesen, ob das auch eingetroffen ist, was Sie hier versprochen haben?

STILLER: Unter www.wetterinterview.de.

Prognoseprüfung (in Kurzform): "Ab Dienstag - spätestens Mittwoch - dreht die Luftströmung" hatte ich gesagt und die Besserung kam erst am Mittwoch (vormittags war es allerdings sehr schön!) und endgültig dann Donnerstag. Da könnte man (oder frau) nörgeln, dass ich mich bei 6 Tagen im Voraus um einen Tag verschätzt habe. Aber "freundliches Nachmittagswetter mit Lufttemperaturwerten über 15 Grad" ist da und so sollte man sich doch überwiegend über die Leistungsfähigkeit heutiger numerischer Wettervorhersagemodelle (NWV) und Vorhersagemethoden (z.B. Ensemblevorhersage) freuen.
Die Werte im Einzelnen an der Messstation Lindenberg:
Tag        Lufttemperaturmaximum   Niederschlagsmenge   Sonnenscheindauer
Samstag    22.10.2005   17,9 °C      3 mm               0,9 h
Sonntag    23.10.2005   15,1 °C      5 mm               2,2 h
Montag     24.10.2005   10,6 °C      3 mm               ----
Dienstag   25.10.2005   16,6 °C      3 mm               0,1 h
Mittwoch   26.10.2005   16,3 °C      -                  6,1 h
Donnerstag 27.10.2005   18,6 °C      -                  7,8 h
Freitag    28.10.2005   ca16 °C      -                  ca8 h

01.09.2005 11:01 MESZ (für Ausgabe am 02./03. September)

Wetter zum Radfahren?

Das Wetterinterview mit Dr. Stiller, Diplom-Meteorologe, Langewahl

Spreebote: Bleibt es - wie vor einer Woche versprochen - am Sonntag zum Radscharmützel bei schönem Wetter?

Stiller: Aber klar, da kann jetzt nichts mehr schief gehen. Jetzt am Freitag und Sonnabend sind schwache Kaltfronten von Nordwest nach Südost durchgezogen, die haben meist nur Wolken gebracht. Danach rutscht ein Hochdruckgebiet von der Nordsee mit seinem Zentrum nach Ostdeutschland. Da haben Wolken kaum eine Chance.

Spreebote: Wird es zu warm?

Stiller: Nein, mit einer Lufttemperatur nachmittags um 25 Grad ist es auch wohltemperiert.

Spreebote: Stört vielleicht der Wind beim Rad fahren?

Stiller: Nein, er bleibt im Kern des Hochs eher schwach. Es gibt nur eine Entscheidung: Raus an den Scharmützelsee.

Prognoseprüfung (verkürzt): Ja, tatsächlich wunderbares Radfahrwetter (windschwach, Sonnenschein, mäßig warm). Die Tageshöchsttemperatur in Lindenberg (rund 100 m hoch) betrug am Sonntag 24,7 °C, das entspricht in den tiefer liegenden Orten wie Wendisch Rietz oder Bad Saarow ca. 25,2 °C. Genauer kann man die Lufttemperatur ja fast nicht vorhersagen.
Im Nordosten des Scharmützelseeraums (z. B. Langewahl) gab es allerdings früh einige Hochnebelfelder (lat.: stratus), die sich aber bis etwa halb 11 Uhr aufgelöst hatten. Kritik gab es auch von einigen Leserinnen der Prognose zum Samstagwetter. Sie meinten, dass es ein ganztägig trüber Tag wird, wurde nicht vorhergesagt. Ich denke, dass das mit "meist nur Wolken" abgedeckt war. Es zeigt aber auch, dass bei Wetterprognosen noch immer Platz für Missverständnisse und unterschiedliche Auslegungen ist. An der Überwindung sollten wir Meteorologen arbeiten. Für meinen Teil versprochen!

25.08.2005 09:45 MESZ (für Ausgabe am 26./27. August)

Das Wetterinterview

Dr. Bernd Stiller
(www.wetterdoktor.de)

Spreebote: Nur eine Frage, wie wird's zum Radscharmützel am 04. September?

Stiller: Trotzdem zwei Antworten.

Erstens: Wohl alle Meteorologen sind sich derzeit bei der Interpretation der Computerprognosen einig, dass nach dem jetzigen etwas durchwachsenen Wochenendwetter mit einem Mix aus Sonne, Wolken und abendlicher Kühle der August am Mittwoch hochsommerlich endet und der September am Donnerstag sehr warm beginnt.

Zweitens: Für die Tage danach zeigen die Computersimulationen eine große Unsicherheit, nach heutigen Rechnungen soll es allerdings nur langsam mit den Temperaturen abwärts gehen und der 4. September noch eher über dem langjährigen Durchschnitt liegen. Es lohnt sich also, die Fahrräder vorzubereiten. Wie es wirklich wird, diskutieren wir dann in einer Woche!

Prognoseprüfung (verkürzt): Im Wesentlichen eingetroffen, auch wenn die Lufttemperatur am Mittwoch eher nur sommerlich als hochsommerlich war. Hier die Werte für Lindenberg:

Tag        Lufttemperaturmaximum Sonnenscheindauer
Mittwoch    31.08.2005   26,0 °C      12,9 h
Donnerstag  01.09.2005   27,7 °C      12,1 h
Freitag     02.09.2005   26,6 °C      10,8 h

11.08.2005 10:25 MESZ (für 12./13. August)

Bleibt es »herbstlich»?

Wetterinterview mit Diplom-Meteorologen Dr. Bernd Stiller (www.wetterdoktor.de)

Spreebote: Nach gutem Start hat sich der Sommer zurückgezogen. Kommt er noch einmal zurück?

Stiller: Ja es stimmt, die Sommertage (Tage mit Lufttemperaturmaximum von 25 Grad und mehr) konzentrierten sich auf die erste Ferienhälfte, wie die Grafik zeigt.

Grafik mit Maxima der Lufttemperatur im Oder-Spree-Raum

Seit Monatsbeginn und auch in den nächsten Tagen bleiben wir leider deutlich drunter. Aber für die Mitte der kommenden Woche kündigen die Computermodelle die allmähliche Rückkehr des Sommers an ...

Spreebote: .. und so richtig mit Badewetter?

Stiller: Ja, auch noch einmal so richtig mit Badewetter, vielleicht sogar zum Wochenende am 20./21. August. Auch die Wassertemperatur in tieferen nicht so schnell auskühlenden Seen ist mit etwa 18 Grad dann noch erträglich. Aber bitte beachten: Das sind jetzt von unserem Gespräch bis Ende nächster Woche noch 10 Tage, das ist zuviel für eine genaue Wettervorhersage. Ich kann nur auf die Tendenz eingehen, die sich in den Modellrechnungen andeutet. Bitte unter easywetter.de auch kurzfristig die aktuellen Modellergebnisse für unseren Raum kontrollieren.

Spreebote: Dann brauche ich die Frage zum Wetter am 18. September - dem Wahltag - wohl nicht zu stellen?

Stiller: Na ja, politisch wird es hoffentlich stürmisch .... Meteorologisch verweise ich auf die Wetterstatistiken: Um den 18. September herum sind gelegentlich noch heiße Tage drin (32.3 Grad gab es am 20.09.1947 in Lindenberg), nur knapp unter 30 Grad blieb es vor 2 Jahren, als am 18. September eine 5-tägige Schönwetterperiode begann. Und im letzten Jahr schien am 18. und 19. September die Sonne fast ohne Unterbrechung bei 22 Grad Tageshöchsttemperatur.

Spreebote: Ist das nicht der Altweibersommer?

Stiller: Ja, für die Jahre 2003 und 2004 kann man das so sehen, die Meteorologen bezeichnen die fast regelmäßig in der zweiten Septemberhälfte und Anfang Oktober auftretende, oft länger anhaltende Schönwetterperiode als Altweibersommer. Dabei wird bei hohem Luftdruck über Mittel- oder Osteuropa mit südlichen bis östlichen Winden trockene Warmluft nach Mitteleuropa geführt.

Spreebote: Und wenn der Altweibersommer ausfällt oder später kommt, wie kalt kann es werden?

Stiller: Es kann Mitte September auch schon ganz schön nach unten gehen, am 17.09.1971 gab es bei einem Lufttemperaturminimum von nur noch rund 2 Grad im Oder-Spree-Raum bestimmt in ungünstigen Lagen Bodenfrost. Am wahrscheinlichsten sind für den 18. September aber Temperaturen zwischen früh 9 Grad als Minimum und 19 Grad als Tageshöchstwert.

Spreebote: Dank für die Auskünfte.

Prognoseprüfung (für die Aussage über das Badewetter): Volltreffer! Hier die Werte für Lindenberg:

Tag        Lufttemperaturmaximum Sonnenscheindauer
Donnerstag  18.08.2005   26,2 °C      13,6 h
Freitag     19.08.2005   26,4 °C      10,7 h
Samstag     20.08.2005   27,7 °C       8,8 h
Sonntag     21.08.2005   28,0 °C      11,1 h

23.06.2005 13:50 Interview Spreebote (für 25./26. Juni, nicht veröffentl.)

Wie wird das Ferienwetter?

Interview mit Diplom-Meteorologen Dr. Bernd Stiller, Langewahl

Spreebote: Wie wird das Wetter in den Ferien?

STILLER: Wenn ich das vorhersagen könnte, hätte mir sicher die Tourismus-Industrie schon einen Exklusiv-Vertrag angeboten. Wir sollten uns auf die erste Ferienwoche konzentrieren.

Spreebote: Gut, die läuft schon seit Donnerstag, bleibt es so warm?

STILLER: Zum Glück nicht, das sage ich für alle, die arbeiten müssen oder Kreislaufprobleme haben. Jetzt am Freitag und am Sonnabend ist es mit über 30 Grad Maximaltemperatur ja schon fast zu warm - auch für Urlauber. Eine Kaltfront bringt Samstagabend bzw. in der Nacht zum Sonntag etwas Abkühlung, danach liegen die Tageshöchsttemperaturen viele Tage etwa zwischen 22 und 25 Grad. Das ist ein ganz angenehmer Temperaturbereich, auch für Urlauber.

Spreebote: Und wie sieht es mit Niederschlägen aus?

STILLER: Die Chance ist jetzt Samstagabend da, dass ein Schauer oder ein Gewitter auch den Oder-Spree-Raum trifft, für den Grillabend eher störend, aber für die Wasserbilanz wäre es schon schön, denn die restlichen Tage im Juni bleiben auch meist trocken. Im langjährigen Mittel erreicht der Juni in Bad Saarow 62 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, in Fürstenwalde und Beerfelde sind es 59 l/qm. In Langewahl gab es aber bisher im Juni 2005 nicht einmal die Hälfte davon.

Spreebote: Also zusammenfassend: In den nächsten Tagen, jetzt vom Samstag abgesehen, vernünftig temperiertes Urlaubswetter in Oder-Spree, ist das richtig so?

STILLER: Ich stehe dazu. Wenn nicht, muss ich mich unter www.wetterkritiker.de einmal selbst kritisieren. Ich wünsche Ihnen schöne Ferien, Frau Ulbricht!

Prognoseprüfung: Selbstkritik nicht notwendig! Am Samstagnachmittag lokal etwas Niederschlag beim Durchzug von Gewittern, aber nicht überall, teils auch fast null. Hier die Werte für Lindenberg:

Tag        Lufttemperaturmaximum Niederschlagsmenge
Freitag  24.06.2005   29,5 °C      -
Samstag  25.06.2005   32,4 °C      1 mm
Sonntag  26.06.2005   25,5 °C      -
Montag   27.06.2005   25,5 °C      -
Dienstag 28.06.2005   23,6 °C      -
Mittwoch 29.06.2005   25,8 °C      -

09.06.2005 10:19 Interview Spreebote (für Zeitung vom 10./11. Juni)

Sommer in Sicht?

Das Wetterinterview mit Diplom-Meteorologen Dr. Stiller, Langewahl

Spreebote: Wann kommt endlich der Sommer?

STILLER: Frau Ulbricht, ich kann Ihre Sehnsucht verstehen, was uns jetzt am Wochenende geboten wird, ist ja fast schon herbstlich. Die Lufttemperatur erreicht tags kaum 15 Grad, bei teils dicker tiefer Bewölkung und zeitweisem Regen. Das ist der absolute Tiefpunkt der Woche.

Spreebote: Auch in den Wochen zuvor war es ja immer nur tageweise sommerlich, zuletzt am Donnerstag.

STILLER: Ja, das zeigt ja auch die Grafik, wobei der letzte Donnerstag über viele Stunden wunderbar sonnig war, aber nicht die 25 Grad - Grenze erreicht hat und somit kein Sommertag war.

Spreebote: Und wann kommt denn nun Sommerwetter?

STILLER: Zu Wochenbeginn geht es schon mit dem Temperaturanstieg los, das zeigen die Computermodelle seit Tagen. Es geht eindeutig nach oben und wir erreichen für die Jahreszeit normale und zeitweise sogar etwas übernormale Temperaturverhältnisse. Das ist relativ sicher. Ab Mittwoch sollten auch im Oder-Spree-Raum wieder Tage mit 25 Grad Höchsttemperatur möglich sein, also Tage, die der Meteorologe in der Statistik "Sommertage" nennt.

Spreebote: Und das bleibt so bis zum Wochenende?

STILLER: Leider nicht durchweg. Es geht bei im Vergleich zu diesem Wochenende eindeutig höheren Temperaturen mit den Wolken und dem Niederschlag noch etwas wechselhaft zu. Es wird auch im Laufe der Woche ein oder zwei Tage mit Niederschlag geben. Aber für das nächste Wochenende gilt: Es wird Samstag oder Sonntag die Chance da sein, endlich mal wieder Badefreuden zu genießen, wenigstens für einen halben Tag.

Spreebote: Vormittags oder nachmittags?

STILLER: Frau Ulbricht, Wetterprognosen 9 Tage im Voraus sind hart an der Grenze des wissenschaftlich Vertretbaren. Ich mache das auch nur dann, wenn die Modellrechnungen in der Tendenz relativ eindeutig sind. Es gibt ja auch Wetterlagen, wo die Prognose schon für den nächsten Tag unsicher ist. Wer für das nächste Wochenende konkreter planen will, sollte im Laufe der Woche unter easywetter.de die Links zu aktuellen Produkten anschauen.

Spreebote: Danke für die Auskünfte!

Prognoseprüfung: Naja, ganz gut, oder? Jedenfalls in der Tendenz, im Detail kamen die 25 Grad schon Dienstag und nicht erst Mittwoch, wer will hier aber um einen Grad streiten, fünf Tage im Voraus? Die Prognose für das Ausgangswochenende (also eine 2- bis 3-Tage-Prognose) war mit "kaum 15 Grad" eine Punktlandung, weil die Tageshöchsttemperaturen wohl im gesamten Oder-Spree-Raum (Lindenberg 13,9 und 13,8 °C, Berlin 14,4 und 14,6 °C, Manschnow bei Frankfurt(Oder) 14,1 und 14,5 °C) wirklich knapp unter 15 Grad lagen.
In der Woche "ein oder zwei Tage mit Niederschlag" war auch richtig, denn der Dienstag brachte nicht nur in Lindenberg mehrere Liter pro Quadratmeter. Örtlich beschränkter war es dagegen am Freitag mit dem nassen Element. Für Badewetter war es am Samstag dann bei höchstens 22 Grad noch zu windig, am Sonntag zog es aber viele an den Strand.

Tag      Luftttemperaturmaximum Sonnenscheindauer Niederschlagsmenge
Samstag    11.06.2005   13,9 °C          3,7 h       0.0 mm
Sonntag    12.06.2005   13,8 °C          4,9 h       0.3 mm
Montag     13.06.2005   21,9 °C          9,4 h       0.0 mm
Dienstag   14.06.2005   26,3 °C          9,5 h         4 mm
Mittwoch   15.06.2005   24,3 °C          5,9 h       0.0 mm
Donnerstag 16.06.2005   27,0 °C         10,1 h        - 
Freitag    17.06.2005   22,4 °C          0,7 h       0.6 mm
Samstag    18.06.2005   22,2 °C         12,7 h        - 
Sonntag    19.06.2005   24,3 °C          9,9 h        - 

02.06.2005 10:11 Interview Spreebote (unveröffentl.)

Das Wetterinterview

Spreebote: Nach kalten trüben Tagen ist jetzt Wärme angesagt, stimmt's?

STILLER: Leider nicht. Es gibt nur einen sehr warmen Tag, das ist jetzt der Freitag mit nachmittags über 25 Grad Celsius. Der Samstag ist bereits wieder kühler, weil am späten Vormittag die Kaltfront eines Nordseetiefs den Oder-Spree-Raum überquert! In der rückseitigen Meeresluft wird es nachmittags und abends Quellwolken geben, die allerdings schnell ostwärts ziehen und in den Lücken auch die Sonne durchlassen. Somit kann sich die Luft nochmals auf knapp über 20 Grad erwärmen. Diesen Temperaturbereich erreichen wir Sonntag aber schon nicht mehr, da ist wieder Jackenwetter angesagt!

Spreebote: Auch Regenschirmwetter?

STILLER: Samstag Vormittag und Sonntag Nachmittag, da sollte bei Radtouren die Regenkleidung mitgeführt werden.

Spreebote: Und wann kommt der Sommer zurück?

STILLER: Zu Wochenbeginn bleibt es relativ sicher kühl und es scheint kaum die Sonne, ab Mittwoch kann es mal wieder kurze freundliche Abschnitte geben, aber die Chance für richtiges anhaltendes Sommerwetter ist in den nächsten 10 Tagen eher unter 30 Prozent, also relativ gering. Das ergibt sich aus den heutigen Berechnungen der Wettervorhersagezentren. Dass diese Berechnungen aber nur für die ersten 4 bis 5 Tage relativ gut sind, dann aber doch immer ungenauer werden, habe ich bereits mehrmals angeführt. In der Tendenz sieht es also für das nächste Wochenende eher noch nicht nach Sommer aus, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben und vielleicht im Laufe der Woche unter easywetter.de die Links zu aktuellen Produkten anschauen.

Prognoseprüfung: Volltreffer! Am Freitag amtlich gemessen 25,7 °C - also über 25 - am Sonnabend 21,9 °C - also "knapp über 20 Grad" - und am Sonntag nur noch 16,4 °C als Tageshöchsttemperatur. Im Hemd etwas kühl, Jackenwetter eben! Auch in der weiteren Woche bis 12.06.2005 blieb es ja durchweg kühl, die Tageshöchsttemperatur erreichte an keinem Tag 20 Grad, es sah wirklich "nicht nach Sommer aus".

26.05.2005 10:15 Interview Spreebote (unveröffentl.)

Das Wetterinterview

Spreebote: Hitzerekord am Wochenende, stimmt das?

STILLER: Hitze ja! Das ist eindeutig, zwei sehr warme Tage mit viel Sonne setzen die am Donnerstag begonnene Schönwetterperiode fort. Aber Achtung: Viel Sonne trifft auf häufig noch ungenügend vorgebräunte Haut. Das erhöht das Sonnenbrandrisiko! Das macht gerade die Sonne Ende Mai, die ja jetzt mittags für Mitteleuropa schon relativ hoch steht, so gefährlich!

Spreebote: Und was ist mit den Rekorden?

STILLER: Ja und nein: In den Statistiken wird der 28.05.1892 mit 35,5 °C in Berlin-Tempelhof geführt. Das erreichen wir wohl nicht. Aber da, wo nur kürzere Messreihen vorliegen, könnte es vielleicht für einen Eintrag in einem Tagesrekord klappen. Ich bin insgesamt aber eher skeptisch. Aber ich finde 30 Grad ohne Rekord auch wunderbar für das Wochenende.

Spreebote: Und ab Montag bei der Arbeit, schwitzen wir weiter?

STILLER: Montag wird es bei aufkommender Bewölkung und ersten lokalen Schauern oder Gewittern zunächst nochmals sehr warm. Ab Dienstag unbeständig und kühler mit für die Jahreszeit normalen Temperaturen. Für die letzten Schulwochen ist das vielleicht doch besser und für Urlauber im Scharmützelseegebiet zur Pflege des Sonnenbrands oder einen Erlebnisausflug die richtige Pause.

Spreebote: Danke für die Auskünfte.

Prognoseprüfung: Alles noch im grünen Bereich!? Mit 31,9 Grad am Samstag in Rekordnähe (je nach Statistik), ab Dienstag 3 Tage nur bei 13 bis 17 Grad Höchsttemperatur.

12.05.2005 10:19 Interview Spreebote (unveröffentl.)

Das Wetterinterview

Spreebote: Ihre Vorhersage für Pfingsten lautete vor einer Woche: eher unbeständig und ein Tag mit Niederschlag, aber wärmer als am Vorwochenende. Stehen Sie noch dazu?

STILLER: Ja, am letzten Wochenende und auch am Wochenbeginn lagen die Tageshöchstwerte der Lufttemperatur zwischen Fürstenwalde und Beeskow nur bei 11 bis 12 Grad. Am jetzigen Pfingstwochenende gibt es nachmittags 17 bis 19 Grad, das ist zwar noch kein Badewetter, aber erträglicher als bisher.

Spreebote: Reicht es für Ausflüge?

STILLER: Ja! Zum Beispiel zur Langewahler Quelle, da gibt es am Sonntag von 10 bis 14 Uhr den traditionellen Frühschoppen mit den "Spreewälder Musikanten" aus Fürstenwalde. Am Sonntag bleibt es bei viel Sonne mit hoher Wahrscheinlichkeit trocken, während am Samstag und Montag bei zeitweise stärkerer Bewölkung örtlich auch etwas Niederschlag fallen kann.

Spreebote: Und dann kommt der Sommer?

STILLER: Eher das Gegenteil. Es bleibt 2 Wochen lang unbeständig, zunächst auch wieder kühler. Auf einen schönen Tag mit Sonne kommen 2 Tage mit Wolken und auch Regen. Mein Tip: Jeden Sonnentag sofort für Radtouren um den Scharmützelsee nutzen!

aktuelle Infos unter: easywetter.de

Prognoseprüfung: Man sollte nichts beschönigen: Am frühen Pfingstsonntag hat es immer noch geregnet! Und der Regen am Samstagnachmittag war mehr als "etwas Niederschlag". Aber: Auf der konkurrierenden Lokalseite der Regionalzeitung stand noch Samstag früh: 3 Pfingsttage mit Sonnenschein, was nun wirklich völlig daneben war. Und die eigene Temperaturprognose war ja auch ok.

04.05.2005 13:50 Interview Spreebote (für 06./07. Mai))

Das Wetterinterview

Spreebote: Hallo Wetterdoktor, die Osterprognose hat ja gut geklappt ...

STILLER: Wie die Grafik zeigt, gab es wirklich fast 20 Grad am Karfreitag und die Sonne war herrlich. Danach kam aber immer wieder auch Kaltluft zurück nach Mitteleuropa.

Spreebote: Also ein eher kalter April?

STILLER: Nein, die Kaltlufteinbrüche sind ja für den April eigentlich charakteristisch. Eher gab es zuwenig davon, die typischen Schneeregen- und Graupelschauer blieben aus. Und es gab insgesamt zu wenig Niederschlag. Mit der Lufttemperatur dagegen lag der April in Oder-Spree in diesem Jahr 1 bis 2 Grad über dem langjährigen Monatsmittel von rund 8 Grad Celsius.

Spreebote: Wie wird es zu Pfingsten?

STILLER: Von den Temperaturen etwas günstiger als an diesem Wochenende, aber das ist ja nicht schwer nach dem jetzigen Kaltlufteinbruch. Vom Wetterablauf ist es Pfingsten wohl eher unbeständig. Es wird am Pfingstwochenende einschließlich Pfingstmontag wenigstens einmal Niederschlag geben. Fragen Sie mich aber bitte nicht, beim diesem vorgezogenen Redaktionsschluss, wann genau wo und wie lange zu Pfingsten die Regenschauer oder Gewitter auftreten. Das kann heute keiner sagen. Ich habe unter www.easywetter.de ein paar Informationen mit Wetterangaben zur Region und Prognosen der Wetterzentralen für den Berliner Raum zusammengestellt, da kann man sich gegebenenfalls nochmals informieren.

Spreebote: Hat dieser Kälteeinbruch jetzt am Wochenende etwas mit den Eisheiligen zu tun.

STILLER: Ja. Die Eisheiligen sind ja eine volkstümliche Bezeichnung für bestimmte Tage im Mai mit Kaltlufteinbrüchen und Bodenfrost. Es klappt zwar nicht jedes Jahr und jeweils genau auf den 11. bis 13. Mai (Mamertus, Pankratius, Servatius in Norddeutschland), aber Kaltlufteinbrüche um diese Zeit sind in vielen Jahren anzutreffen. In diesem Jahr also etwas früher. Auf die Bodenfrostgefahr kann ich beim frühen Redaktionsschluss allerdings nicht näher eingehen. Hier sollte jeder auf die Tageswettermeldungen achten.

Spreebote: Danke für die Auskünfte.

Prognoseprüfung: Glück gehabt! Pfingsten war wirklich vom Samstagnachmittag bis Sonntag um 10 Uhr (Beginn Frühschoppen!) verregnet und die Temperaturen tatsächlich "etwas günstiger" als am Vorwochenende, was gleichzeitig auch hieß, für ein Pfingstfest nicht durchweg angenehm.

27.04.2005 18:56 Interview Spreebote (unveröffentl.)

Das Wetterinterview

Spreebote: Hallo Wetterdoktor, die Osterprognose hat ja gut geklappt ...

STILLER: Wie die Grafik zeigt, gab es wirklich fast 20 Grad am Karfreitag und die Sonne war herrlich. Danach kam aber immer wieder auch Kaltluft zurück nach Mitteleuropa.

Spreebote: Also ein eher kalter April?

STILLER: Nein, die Kaltlufteinbrüche sind ja für den April eigentlich charakteristisch. Eher gab es zuwenig davon, die typischen Schneeregen- und Graupelschauer blieben aus. Es gab zu wenig Niederschlag. Mit der Lufttemperatur dagegen liegen wir in Oder-Spree in diesem Jahr leicht über dem langjährigen Monatsmittel von rund 8 Grad Celsius.

Spreebote: Wie wird es zu Himmelfahrt?

STILLER: Leider habe ich keine guten Nachrichten: Zwar gibt es zu Wochenbeginn (Montag 2. Mai) den bisher wärmsten Tag des Jahres, vielleicht sogar den ersten Sommertag des Jahres 2005, aber dann geht es nur noch abwärts mit den Temperaturen.

Spreebote: Der Sommer beginnt erst im Juni, was bedeutet da jetzt ein Sommertag?

STILLER: Meteorologen bezeichnen Tage mit einem Lufttemperaturmaximum ab 25 Grad Celsius als einen Sommertag und diese 25 Grad-Schwelle kann am Montag erreicht werden.

Spreebote: Nun konkreter zum Herrentag, wie warm müssen wir uns am Donnerstag anziehen?

STILLER: Heute bei Redaktionsschluss (also Donnerstag) verraten uns die mittelfristigen Computervorhersagen, dass die Lufttemperaturen eher unter 20 Grad bleiben. Somit ist Pullover oder Jacke beim Ausflug mitzuführen.

Spreebote: Auch der Regenschirm?

STILLER: Auch der Regenschirm ist wohl notwendig. Es wird ab Dienstag unbeständig mit Regen und Gewittern. Fragen Sie mich aber bitte nicht, wann genau wo zu Himmelfahrt die Regenschauer oder Gewitter auftreten. Das kann heute keiner sagen.
Ich habe unter www.easywetter.de ein paar Informationen mit Wetterangaben zur Region und Prognosen der Wetterzentralen für den Berliner Raum zusammengestellt, da kann man sich gegebenenfalls nochmals informieren.

Spreebote: Danke für die Auskünfte.

17.03.2005 10:00 Interview Spreebote (für 19.03.2005)

Wie wird das Osterwetter?
Interview mit Dr. Stiller,
Diplom-Meteorologe, Langewahl

Spreebote: Herr Stiller, wie wird das Osterwetter?

Besser! Naja, das ist natürlich auch nicht schwer nach einem langgezogenen Winterausklang. Trotzdem: Ich bin ganz mutig, obwohl Vorhersagen über 8 bis 10 Tage die Grenze des Möglichen sind: Es wird - wohl eher Karfreitag bis Sonntag - wenigstens einen Tag mit Wetter für einen wunderbaren Osterspaziergang geben. Wärmende Sonne kommt zeitweise zwischen den Wolken durch, nachmittags kurzzeitig fast 20 Grad endlich auch hier im Osten! Nachdem die Woche nochmals kalt begann. Bereits Ostersonntag oder Ostermontag wird's wieder Kaltluft aus Nordwest geben. Beim Wetterumschwung gibt es dann auch Niederschlag.

Spreebote: Also gute Aussichten und die Boote rausgeholt?

Stop! Für Wassersport und Grillpartys reicht es noch nicht. Die Wassertemperatur liegt Ostern noch bei 4..6 Grad und Ostern liegt diesmal sehr früh.

Spreebote: Kann an der Prognose noch etwas schiefgehen?

Unwahrscheinlich sind nach den jetzigen Computersimulationen weiße Ostern auf der einen Seite und Hitze auf der anderen Seite. Wenn sich noch die Lage des Hochs, das Ostern über Mitteleuropa ostwärts schwenkt, etwas verschiebt bzw. schneller wird, kann es leider etwas ungünstiger werden, mit weniger Sonne. Dann sollten Sie im Spreeboten auch schreiben, dass 8-Tage-Vorhersagen eigentlich nur selten eintreffen.

Spreebote: Herr Stiller, Sie haben in den 90er Jahren Gutachten geschrieben, den Klimaatlas Oder-Spree entwickelt, waren jetzt 3 Jahre beim Wetterdienst in der Forschung, können Sie denn überhaupt so richtig Wetter vorhersagen?

O ja, bis 1992 war ich insgesamt 13 Berufsjahre in der Wettervorhersage, speziell der Flugwettervorhersage und die ist durchaus anspruchsvoll. Beim Experiment LITFASS 2003 habe ich 6 Wochen die Teilnehmer mit aktuellen Vorhersagen - auch den Hubschraubereinsatz - versorgt. Ich habe es also nicht verlernt.

Spreebote: Und wenn die Prognose richtig war, der Spaziergang bei 20 Grad uns alle Goethe rezitieren lässt, was wünschen Sie sich dann?

Es wäre zu überlegen, ob man für die Betreuung der Urlauber und Gäste im Oder-Spree-Gebiet nicht viel mehr an Wetterservice bieten könnte. Von der Tagesbetreuung bis zur Erinnerung an das Urlaubswetter.


 
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Seite erstveröffentlicht: 22.06.2005, letzte inhaltliche Änderung dieser Seite: 15.0112:43 15.01.2015.2015 ||